Auszeichnung für Micheala Griesser: Forschung zur Traubenwelke
Am 9. Oktober nahm Michaela Griesser den Preis in einer feierlichen Zeremonie am ISTA Klosterneuburg für ihre Habilitationsschrift und ihre Forschung zur Traubenwelke entgegen. Diese physiologische Störung bei Weinreben hat bisher unbekannte Ursachen. Besonders betroffen ist die österreichische Rotweinsorte Blauer Zweigelt, wobei jährliche Schwankungen ein hohes Risiko für Ertragseinbußen mit sich bringen. Effektive Präventionsmethoden sind nicht bekannt oder ausreichend getestet.
Ziel von Griessers Forschung ist es, die biochemischen und transkriptionellen Prozesse in betroffenen Beeren und Traubenstielen zu verstehen, die zu Symptomen wie schrumpfenden Beeren mit niedrigem Zuckergehalt, hohem Säuregehalt und verringerter Farbe führen. Sie verfolgt mehrere Hypothesen zu den zeitlichen und räumlichen Kausalereignissen im Zusammenhang mit Nährstofftransport, Primär- und Sekundärstoffwechsel, Transkriptionsveränderungen sowie der Regulation durch Phytohormone und Wachstums- und Zellwandveränderungen. Ihre Erkenntnisse wurden 2024 in einem Review veröffentlicht (Griesser, M., Savoi, S., Bondada, B., Forneck, A., & Keller, M. (2024). Berry shrivel in grapevine: a review considering multiple approaches. Journal of experimental Botany, 75(8), 2196–2213.).
Das Institut für Wein- und Obstbau etabliert sich international als eines der führenden Forschungszentren zur Traubenwelke. Im Projekt GeomaBS liegt der Fokus künftig auf der Identifizierung potenzieller Umweltfaktoren, die das Auftreten der Traubenwelke beeinflussen. Durch die innovative Verknüpfung zeitlicher und räumlicher Daten sollen lokale Risikofaktoren ermittelt werden, um gezielte Präventionsmaßnahmen zu ermöglichen.
Bild: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf mit den Anerkennungspreisträgern Dan Alistrah (2. v. l), Michaela Griesser (3. v. l.), Mathias Harzhauser (2. v. r.) und dem Forschungsteam Domestikation, bestehend aus Sarah Marshall-Pescini, Friederike Range, Zsofia Viranyi und Kurt Kotrschal (2. Reihe von links nach rechts). © Klaus Ranger