Birkhuhn - Ein Vogel In Bedrängnis (17.06.2008)

Erstmals Leitlinie für  Bauvorhaben in alpinen Birkhuhnlebensräumen

Das Birkhuhn gehört zu den vier in Österreich vorkommenden Raufußhuhnarten. Es wird in der Europäischen Vogelrichtlinie als eine Art angeführt, die besonderem Schutz unterliegen soll. Im alpinen Raum wurden viele Birkhuhnlebensräume durch Menschenhand geschaffen, indem die Waldgrenze durch Almbewirtschaftung herabgesenkt wurde. Gegenwärtig unterliegen jedoch gerade diese Lebensräume starken Veränderungen, da die Almbewirtschaftung im Alpenraum drastisch zurück geht und zunehmend menschliche Infrastruktur wie Lift- und Windkraftanlagen errichtet wird. Viele randalpine Vorkommen des Birkhuhns sind in den letzten Jahrzehnten auf Grund dieser Einflüsse verschwunden. Laut naturschutzrechtlicher Bestimmungen müssen bestimmte Bauvorhaben hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Natur- und Landschaftsschutz geprüft werden. Wo sich Bauprojekte räumlich mit Birkhuhnlebensräumen überlagern oder diese beeinflussen, müssen die Auswirkungen auf die Vogelart abgeschätzt werden. Bisher gab es  für dieses spezielle Problem jedoch noch keine Standards.

Die Mitarbeiterinnen des Instituts für  Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der BOKU - Mark Wöss und Ursula Nopp-Mayr - haben nun zusammen mit KollegInnen  eine erste Leitlinie für Bauvorhaben erstellt: Damit soll sichergestellt werden, dass
* künftige Bauvorhaben möglichst objektiv und nachvollziehbar bewertet werden,
* dass  die langfristige Erhaltung von überlebensfähigen Birkhuhn-Populationen auf nationaler wie naturräumlicher Ebene im Auge behalten wird,
* negative Einflüsse von Bauvorhaben auf Birkhuhnlebensräume und -vorkommen möglichst gering gehalten werden und
* die Verinselung von selbständig nicht überlebensfähigen Populationen verhindert wird.

Weblinks:
Leitlinie: http://www.dib.boku.ac.at/iwj-aktuell.html
Umweltbundesamt: http://www.naturschutz.at/index.php?id=1818

Kontakt / Rückfragen:
Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr. Ursula Nopp-Mayr
Tel: 0147654 4467