Schäden am Wald unter Klimaänderung am Beispiel der Borkenkäfer
Borkenkäfer stellen neben Schäden durch Wind die größten Schadfaktoren am österreichischen Wald dar. Da Käfer generell durch eine wechselwarme Lebensweise gekennzeichnet sind, wirken sich Änderungen der Temperatur direkt auf die Populationsdynamik von z.B. Borkenkäfern aus (mehr dazu: Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz). Es ist daher unter Klimaänderung generell mit einem Ansteigen der Käferschäden im Wald zu rechnen. Diese Erwartung (Hypothese) wurde mit Hilfe eines großflächig einsetzbaren Modells in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Forstinstitut in Joensuu, Finnland getestet. Der Fokus lag dabei auf den durch den "Buchdrucker" verursachten Schäden in Österreichs Fichtenwäldern unter Klimaänderung (Szenario:+3.3°C bis 2100) im Vergleich zu heutigen Klimaverhältnissen. Wichtig ist dabei zu beachten, das es sich um keine punktgenaue "Vorhersage" der Schäden in einem bestimmten Jahr handelt sondern lediglich um eine grobe Abschätzung des Klimaeffekts auf den Borkenkäfer als Schadfaktor. Die Modellergebnisse zeigen ein leichtes Ansteigen der Käferschäden schon unter stabilen Klimaverhältnissen, verursacht durch eine älter und somit anfälliger werdende Waldstruktur. Unter Klimaänderung jedoch kommt es zu einem drastischen Anstieg der Käferschäden (Abbildung). Im Vergleich zu dem durchschnittlichen Schadausmaß der Jahre 1995 bis 2005 wird für die Jahre 2090 bis 2100 eine Vervierfachung der Borkenkäferschäden prognostiziert.
Von Bedeutung ist dabei auch, dass zwar absolut gesehen die höchsten Schäden in den jetzt schon teilweise stark beeinträchtigten Fichtenbeständen der Tieflagen simuliert werden, der höchste relative Anstieg der Schäden aber im alpinen Raum prognostiziert wird. Dies kann vor allem stark negative Auswirkungen auf den in den Bergregionen wichtigen Schutzwald haben.