Management akuter Borkenkäferkalamitäten mit Fokus auf Schadholzregionen in Kärnten und Osttirol

Die Bewältigung von klimawandelbedingt immer häufiger anfallenden Schadholzmengen in Österreich (2018: 50%, 2019: 62%, 2020: 54% des Gesamteinschlags) erfordert ein effizientes, resilientes und nachhaltiges Management zur raschen Aufarbeitung und Abtransport des Schadholzes aus dem Wald. Dadurch können kritische Schäden durch Borkenkäferausbreitung oder Holzqualitätsverluste und damit einhergehende Preisabschläge, Erlöseinbrüche und zusätzliche Kosten vermieden werden. Beim Schadholz-Managements mangelt es an ausgereiften und zwischen den verschiedenen Akteuren abgestimmten Bewältigungskonzepten für großflächige Kalamitäten wie sie derzeit akut in Osttirol und Kärnten auftreten. Deshalb werden im Projekt Käfer-KO eine Analyse des Status Quo der Schadholzbewältigung in den vorrangigen Schadgebieten Osttirols und Kärntens basierend auf einer Prozessanalyse der Logistikkette Schadholz durchgeführt sowie eine Roadmap Schadholz erstellt. Dies beinhaltet die Evaluierung des Logistikpotentiales und die Ableitung von Bewältigungsstrategien im Schadholzfall zur längerfristigen Verbesserung der Resilienz der Schadholzlieferkette sowie eines Maßnahmenbündels zur mittelfristigen Verbesserung der Logistikprozesse in den Hauptschadensgebieten. Die Bearbeitung der einzelnen Arbeitspakete erfolgt unter intensiver Einbindung der forstlichen Praxis sowie von Holzernte- und Frachtunternehmen (LKW sowie Bahn) und administrativen Stellen. Weiters fließen zur Entwicklung eines innovativen Schadholz-Managements ebenso Entwicklungen und Erfahrungen zur Nass- und Trockenlagerung ein (Waldfondsprojekt ManTra). Dies ermöglicht es, u.a. Benchmark-Analysen anhand entsprechender Vergleichskennzahlen durchzuführen und so Weiterentwicklungspotentiale zu bestimmen. Der regionale Schwerpunkt der Erhebungen und Analysen bilden die in den letzten Jahren von anhaltenden Borkenkäferschäden betroffenen Bundesländer Tirol (Fokus: Osttirol) und Kärnten. Mit der Entwicklung von praxisnahen Schadholzbewältigungsstrategien sowie eines Maßnahmenbündels trägt das Projekt Käfer-KO entscheidend zu einer Verbesserung des Wissensmanagements entlang der gesamten Schadholzlogistikkette bei. Evidenzbasierten Studienergebnisse werden zur Bewältigung großflächiger Schadereignisse im Forst aufbereitet, um Stakeholdern wie Behörden und Waldbesitzenden mit fundierten Strategien und konkrete Maßnahmen zur zukünftigen Notfallvorbereitung sowie akuten Notfallplanung auszustatten. Dies führt zu einer verbesserten Erhaltung der Holzqualität, Steigerung der Effizienz sowie der Initiierung innovativer Entwicklungen entlang der Schadholzlogistikkette, womit sich speziell für Behörden und Waldbesitzende ein beachtlicher Mehrwert bietet.


Projektlaufzeit

01.03.2023-31.08.2026


Gefördert durch

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, Stubenring 1, 1010 Wien, Österreich

ProjektpartnerInnen:

DI Dr. Herbert Kohlross Unternehmensberatung Forstwirtschaft, Dipl.-Ing. Ernst HERZOG Ingenieurbüro für Forstwirtschaft

Ing. Thomas Strieder, Waldaufseher in der Gemeinde Ainet, DI(FH) Mario Sinn, Geschäftsführer Waldgenossenschaft Iseltal


Kontakt

Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Honorarprofessor Dr.nat.techn. Peter Rauch
Dr. Ing. Christoph Kogler B.Sc. MSc.


Beteiligte BOKU-Organisationseinheiten

Institut für Produktionswirtschaft und Logistik