Am 25.November setzt die BOKU ein Zeichen und hisst zusammen mit zahlreichen weiteren Organisationen – österreichweit und international – eine orange Fahne, um auf geschlechtsspezifische und strukturelle Gewalt aufmerksam zu machen.
Bewusstseinskampagne
Die BOKU unterstützt die jährliche Kampagne, die am 25. November mit dem Internationalen Tag der Gewalt gegen Frauen und Mädchen beginnt und mit dem Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember endet. Sie macht damit auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam.
Flagge statt Energieverbrauch
Aufgrund der aktuellen Krisen verzichtet die Kampagne dieses Jahr auf die Beleuchtung von Gebäuden und hisst eine Fahne in Orange – um etwa auf die ernüchternde Realität der hohen Mordkriminalität und die Notwendigkeit zielgerichteter und präventiver Maßnahmen aufmerksam zu machen.
Statements von BOKU Akteur*innen
"Mit Orange the World wird 16 Tage lang, von 25. November bis 10. Dezember, ein Zeichen gegen die Gewalt gegen Frauen gesetzt. Die BOKU zeigt hier Flagge und unterstützt selbstverständlich diese wichtige Aktion. Es ist uns als Rektorat und mir als Rektorin der Universität des Lebens ein besonderes und persönliches Anliegen gegen die Gewalt gegen Frauen anzukämpfen und dieses Thema zu adressieren." (Rektorin Eva Schulev-Steindl)
"Es ist unerträglich dass Frauen überall auf dieser Welt tagtäglich mit verschiedenen Formen der Gewalt konfrontiert sind. Der heutige Tag und das hissen der organenen Fahne steht als sichtbares Zeichen für ein klares Nein gegen jede Form von physischer und / oder psychischer Gewalt gegen Frauen. Das Angebot zum Schutz betroffener Frauen erhöht und verstärkt sowie die Unterstützung gezielt ausgebaut werden um weiter auch die Angst und Scham vor dem Schritt zur Annahme von Hilfe abzubauen. Parallel muss das Angebot von Information und Aktionen zur Gewaltprävention muss ausgebaut werden." (Cornelia Kasper, Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen)
"Gewalt gegen Frauen hat ganz unterschiedliche Formen: Körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt, psychische Gewalt. Sie sind alle eine Folge struktureller Gewalt, also unserem patriarchalen System immanent, das sich nach wie vor in ungleichen Machtverhältnissen und ungleicher Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit widerspiegelt." (Maciej Palucki, Koordinationsstelle)
„Die Gewalt die Frauen, Lesben, Inter-, nicht-binäre, trans- und agender Personen (FLINTA) tagtäglich durch Cis-Männer erfahren ist kein privates Problem. Patriarchale Gewalt ist ein strukturelles Problem und als Kontinuum zu verstehen. Die Zuspitzung davon sind die Femizide (Mord an FLINTA-Personen). Wir als FLINTA sind es leid , dass uns gesagt wird, dass wir uns präventiv vor patriarchaler Gewalt schützen sollen und es somit zu unserem Problem gemacht wird. Die viel zu hohe Femizidrate ist ein Versagen der Politik und der Gesellschaft und sollte viel mehr zum Problem der Täter gemacht werden. “ (Kiara Titze, ÖH-Referat Frauen, Feminismus und Gleichstellung)
"Rechtlich haben wir die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern erreicht, aber in der Wirklichkeit sind wir weit davon entfernt. Österreich ist das einzige EU-Land, in dem mehr Frauen als Männer ermordet werden. 2020 und 2021 gab es 60 Femizide in Österreich, im heurigen Jahr wurden 28 Frauen getötet. Diese Tatsache zeigt, dass Besitzanspruch und Misogynie strukturell gestützt sind und eine gleichwertige Geschlechterordnung in unserer Gesellschaft noch immer nicht selbstverständlich ist." (Ela Posch, Koordinationsstelle)
„Die Ursachen des Problems sind bekannt. Jetzt muss entsprechend gehandelt und reagiert werden. Anstelle der Täter-Opfer-Umkehr müssen strukturelle Veränderungen passieren und präventive Maßnahmen, mit Fokus auf die Täter, ausgebaut werden.“ (Helena Lackenberger, Koordinationsstelle)