Auf’s richtige Timing kommt’s an: Die Population der invasiven Allergiepflanze könnte durch eine sehr einfache und kostengünstige Anpassung der Schnittregimes an den Straßenrändern dezimiert werden.

Am 23.6.2018 ist wieder “International Ragweed Day” zur Bekämpfung der invasiven Allergiepflanze Ambrosia artemisiifolia (Ragweed). Das BOKU-Team um Prof. Gerhard Karrer (Department für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung) hat jetzt zum Thema einen Beitrag in der Zeitschrift „NEOBIOTA“ publiziert.

Straßenränder sind ein wichtiges Sprungbrett für Ragweed
Ragweed ist eine invasive Pflanze, die schwere Allergien verursacht und die Ernteerträge weltweit verringert. Straßenränder sind ein wichtiges Sprungbrett für ihre Ausbreitung – die Vermehrung der Population wird durch ein unzureichendes Straßenmanagement in Europa sogar begünstigt. Unterstützt von einer EU-COST-Aktion hat sich daher ein internationales Team aus Demografen, Ökologen und Unkrautforschern zusammengeschlossen, um Mähregimes zu finden, die das Wachstum der Ambrosiapopulationen in Europa reduzieren könnten.

Ein einziger Pflegeschnitt im August reicht aus um Ragweed an den Straßenrändern einzudämmen
Das Team – geleitet von Prof. Gerhard Karrer (BOKU Wien) und Dr. Suzanne Lommen (Univ. Fribourg) - stellte fest, dass ein korrektes Timing der Mähaktivitäten an Straßenrändern unerlässlich ist. Ein Schnitt im August, kurz vor der weiblichen Blüte, sollte in allen Mähregimes enthalten sein, die auf die Reduzierung der Population abzielen. So ist ein erster Schnitt im August, gefolgt von einem zweiten Schnitt im September, am effektivsten für die Eindämmung von Ragweed - während gleichzeitig die Kosten im Vergleich zum traditionellen Schnittregime (2 oder 3 Schnitte pro Jahr) gleich oder sogar niedriger sind. Straßeninstandhaltungsdienste könnten also durch ein angepasstes Timing ihrer Mähaktivitäten dazu beitragen, die weitere Ambrosia-Ausbreitung aufzuhalten.

Publikation: https://neobiota.pensoft.net/article/6838/

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