Erfolgreicher Start des 2. Universitätslehrgangs

Im europäischen Raum einmalig und nur an der Universität für Bodenkultur Wien

Am 11. September 2020 fand die Eröffnung des Weiterbildungsangebotes des Institutes für Waldbau und der Weiterbildungsakademie der BOKU im Schwackhöfer Haus zum zweiten Mal statt. Angeboten wird ein zweisemestriger Lehrgang der Kategorie 3 mit 24 ECTS.

Unsere LehrgangsteilnehmerInnen kommen aus folgenden Fachbereichen:  Sachverständige aus der Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Raumplanung, Wasserbau, Immobilien, Im-mobilienmaklerInnen, EigentümerInnen von land- und forstwirtschaftlichen Liegenschaften, Förster, BetriebsleiterInnen von Forstbetrieben, ImmobilienbewerterInnen bei Infrastrukturunternehmen und in Banken, SchadensreferentInnen bei Behörden und Versicherungen.
Der Anteil von BOKU Absolventen an der Gruppe der 18 LehrgangsteilnehmerInnen, beträgt 12 Personen!

Das Interesse in Grund und Boden zu investieren, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Gerade in wirtschaftlich hochvolatilen Märkten gewinnen “grüne” Immobilien an Bedeutung. So werden Landwirtschaften und Wald vermehrt von Nicht-LandwirtInnen als alternative Wertanlage gesehen. Die am Markt tatsächlich erzielbaren Preise weichen meist von den Vorstellungen der VerkäuferInnen und potenziellen KäuferInnen ab. Der Marktwert ist aber mehr als nur der Wert von Boden und Holz. Wo liegt der Verkehrswert, wo beginnt die Liebhaberei?

Der Gutachter

Immobilienmakler verkaufen Immobilien, Sachverständige bewerten Immobilen. Immobiliengut-achter haften für Befund und Gutachten.
Für die klassischen Immobilien (Bauland, Gewerbe, Gebäude) gibt es bereits zahlreiche uni-versitäre Bildungsangebote, sowie private Aus- und Weiterbildungsangebote. In der land- und forstwirtschaftliche Liegenschaftsbewertung beschränken sich diese Angebote auf vereinzelte Seminarveranstaltungen. In der Fachliteratur zur Immobilienbewertung fristen die Land- und forstwirtschaftlichen Immobilien den Status von Spezialimmobilien.

Die Bewertung

Land- und forstwirtschaftliche Liegenschaftsbewertungen werden in ihrem Anforderungsprofil zumeist unterschätzt. Die zahlreichen Unwägbarkeiten der einzelnen Bewertungsparameter erfordern eine intensive fachliche Abarbeitung.
Landwirtschaften und insbesondere Waldimmobilien sind Bewertungsobjekte mit inhomogenen Bewertungsinhalten und mit geringen Flächenwerten, denen aber durch ihre Flächenausdehnung beachtliche Verkehrswerte zukommen. Eine Verkehrswertdifferenz von nur 1,00 € pro Quadratmeter bedeutet bei 1 ha bereits eine Veränderung im Ausmaß von 10.000,00 €.
Die gebotene fachliche Beurteilung hat nicht nur den inneren Wert der Liegenschaft (Sachwert, Ertragserwartung, Betriebsrisiko) zu erfassen, sondern auch die externen Rahmenbedingungen (Raumordnung, Gefahrenzonen, umweltrechtliche Vorgaben) zu berücksichtigen. Nur mit dieser Gesamtanalyse kann eine marktgerechte Verkehrwertermittlung gelingen und dem Fehleinschätzungsrisiko durch fachfremde Immobiliensachverständige entgegengewirkt wer-den.

Die Lehrenden kommen durchwegs aus der Bewertungspraxis, sind aus Fachpublikationen bekannt und in Ihren Fachgebieten als Gerichtssachverständige zertifiziert.
Die Zahl der Teilnehmerplätze ist auf 25 beschränkt. Diese Beschränkung ergibt sich aus der angestrebten Ausbildungsqualität.

Mehr Infos & Kontakt: short.boku.ac.at/ulg-liegenschaftsbewertung