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Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-09-15 - 2027-09-14

Angemessene Wohnverhältnisse sind ein Menschenrecht, das für das Wohlbefinden unerlässlich ist, gleichzeitig aber auch eine bedeutende Quelle von CO2-Emissionen, die im Zuge des Baus und während Heizung und Kühlung entstehen. Darüber hinaus prägen die räumlichen Muster von Gebäuden und Siedlungen die Mobilitätsanforderungen. Zeitgenössische Wohnformen sind hochgradig klimarelevant, da Wohnen und Personenmobilität direkt 40 Prozent der CO2-Emissionen Österreichs verursachen, mit weiteren indirekten Emissionen aus Industrie und Energieversorgung. Steigende Kosten für Wohnen und induzierte Mobilität haben negative soziale Auswirkungen, wie ein erhöhtes Armutsrisiko (SDG 1) und wachsende Ungleichheit (SDG 10). Diese Effekte verstärken den bereits bestehenden politischen Widerstand gegen Klimapolitik, da die steigenden Wohnkosten den Handlungsspielraum Österreichs zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 erheblich eingeschränkt haben. Dies führt zu gesellschaftlichem Widerstand gegen und Verzögerungen bei Klimapolitiken, oft bedingt durch die Priorisierung kurzfristiger Ziele und die zunehmende Popularität rechtsgerichteter Parteien, die sich gegen Klimamaßnahmen stellen. Die Verknüpfungen zwischen diesen existenziellen Krisen verdeutlichen die Notwendigkeit ganzheitlicher Perspektiven, die sozioökonomische und ökologische Anliegen integrieren. Um die sozialen Auswirkungen zu reduzieren, wurden in Österreich verschiedene Einkommensausgleichsmaßnahmen wie der „Klimabonus“ und finanzielle Unterstützungsprogramme während der Lebenshaltungskostenkrise priorisiert. Während diese Maßnahmen eine wichtige Rolle in einem umfassenden Instrumentarium der Klimapolitik spielen, verzichten sie auf die Chance, tiefergehende Transformationen von Bereitstellungssystemen hin zu nachhaltigen Konsum- und Produktionswegen zu fördern. Vor diesem Hintergrund untersucht HABITATION-CORRIDORS suffizienzorientierte öko-soziale Politik- und Planungsinstrumente im Zusammenhang mit Wohnen (einschließlich des damit verbundenen Energieverbrauchs) und induzierter Mobilität (zusammengefasst als „Habitation“). Dabei lässt es sich vom Konzept der „Korridore“ inspirieren, das insbesondere im jüngsten IPCC-Bericht an Bedeutung gewonnen hat. Korridore bieten einen Rahmen zur Umsetzung von Suffizienz, indem sie Mindeststandards für ein gutes Leben (wie garantierter Wohnraum, Energiezugang und Mobilität) und maximale Grenzen für die Nutzung natürlicher und sozialer Ressourcen definieren. Ziel ist es, über bloße Einkommensstabilisierung hinauszugehen und den Dualismus zwischen Klima- und Sozialpolitik zu überwinden, bei dem letztere lediglich die negativen sozialen Auswirkungen der ersteren „kompensiert“. Korridore dienen als Eckpfeiler eines integrierten öko-sozialen Ansatzes für ein gutes Leben innerhalb planetarer Grenzen. Die Entwicklung von Habitation Corridors ist entscheidend, nicht nur weil das Fehlen von essenziellen Gütern/Dienstleistungen direkt das Wohlbefinden und die gesellschaftliche Akzeptanz von Klimapolitik beeinflusst, sondern auch, weil zeitgenössische Wohnformen emissions- und ressourcenintensiv sind, was eine tiefere Diskussion über maximale Grenzen verdient.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-02-15 - 2026-08-14

Mit dem europäischen Klimagesetz wird die Verwirklichung des im europäischen Green Deal formulierten Klimaziels der EU, die Emissionen in der EU bis 2030 um mindestens 55 % zu senken, zu einer rechtlichen Verpflichtung. Das Paket „Fit für 55“ umfasst eine Reihe von Vorschlägen zur Überarbeitung und Aktualisierung der EU-Rechtsvorschriften und soll einen kohärenten und ausgewogenen Rahmen für die Verwirklichung der Klimaziele der EU sicherstellen. Mit Vorlage dieses Paketes schlägt die Europäische Kommission als Ziel eine Netto¬Kohlenstoffspeicherung im Sektor LULUCF für die EU in Höhe von 310 Mt CO2 Äq bis 2030 vor, für Österreich gilt ein verbindliches nationales Ziel von 5.650 kt CO2 Äq. In diesem Zusammenhang schlägt die Europäische Kommission vor, ein Zertifizierungssystem für Kohlenstoffspeicherung zu etablieren, durch das zusätzliche Anreize für die Steigerung der Netto-Kohlenstoffspeicherung geboten werden sollen. Im Rahmen einer Studien sollen die Potentiale für die Steigerung der Netto-Kohlenstoffspeicherung in der Landnutzung im Hinblick auf die Erreichung des für Österreich vorgeschlagenen Ziels evaluiert werden. Dazu soll u.a. die Bereitschaft der Landwirt:innen zur Durchführung möglicher zusätzlicher Maßnahmen der Landbewirtschaftung und von Landnutzungsänderungen betreffend landwirtschaftlicher Nutzflächen untersucht werden. Mit Unterstützung der Expertise geeigneter Partner wird ein praxisnaher Fragebogen entwickelt, der die Bereitschaft zur Durchführung zusätzlicher Maßnahmen zur zusätzlichen Kohlenstoffspeicherung in Boden und Biomasse (im Vergleich zum jetzigen Zustand) in Landwirtschaftsbetrieben abfragt. Darüber hinaus erfolgt eine Recherche und Darstellung von förderlichen und hemmenden („verbesserungswürdigen“) sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen in Österreich für eine Umsetzung von Maßnahmen zur Kohlenstoffsspeicherung auf landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-09-01 - 2028-08-31

TealHelix beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung der Kennzeichnung von Nachhaltigkeit bei Lebensmitteln, indem es einen gezielteren Ansatz vorschlägt: Befähigung durch Personalisierung und Inklusion. Basierend auf der Logik des Motivationsabgleichs entwickelt das Projekt eine Reihe neuer Kennzeichnungsansätze und digitaler sozialer Innovationen, um die Entscheidungsfindung der Verbraucher:innen zielgerichtet zu unterstützen. Ein solcher Ansatz wird es auch ermöglichen, Widerstände gegen Nachhaltigkeitsideen zu überwinden und Interventionen auf die heterogenen individuellen Bedürfnisse gefährdeter Verbraucher zuzuschneiden. Durch die Integration von Top-Down- und Bottom-Up-Methoden, Erkenntnissen aus der Analyse des Lebenszyklus, des sozialen und wirtschaftlichen Umfelds, sowie relevanter Theorien und Operationalisierungen für Verbraucherverhalten wird das Projekt ein neues Instrument entwickeln, um zu bewerten, wie individuelle und planetarische Präferenzen für verschiedene Nachhaltigkeitsdimensionen in Einklang gebracht werden können, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Im Anschluss wird unter Anwendung von Citizen Science und unter Einbeziehung von Marketingagenturen sowie Lebensmittelhandel eine Reihe von Kommunikationsmethoden getestet: traditionelle Etikettierungsansätze, digitale und stationäre Einzelhandelsetikettierungsansätze und intelligente Etikettierungsansätze (KI-basierte mobile Apps, Einkaufsassistenten, Einzelhandelsunterhaltung, intelligente elektronische Regaletiketten). In Zusammenarbeit mit führenden europäischen Verbänden neue Leitfäden/Standards für die Bereitstellung von Nachhaltigkeitsinformationen für die Industrie entwickeln.

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