Projektbeschreibung

Das Erreichen ambitionierter Klimaziele nach 2020 erfordert den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien. Windenergie gilt auf Grund hoher Kosteneffizienz im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien und großer Verfügbarkeit als eine der wichtigsten Technologien zur Erreichung einer CO2-armen Stromproduktion. Der Ausbau ist jedoch mit Konflikten verbunden: technische und ökonomische Restriktionen treffen auf soziale, politische und ökologische Herausforderungen. TransWind untersuchte in einem partizipativen und integrativen Forschungsansatz, wie verschiedene Ausbauszenarien für Windenergie durch gesellschaftliche Gruppen beurteilt werden. Das Konzept der sozialen Akzeptanz, welches sozio-politische, ökologische, rechtliche, technische und ökonomische Faktoren auf unterschiedlichen  Ebenen subsumiert, stand dabei im Mittelpunkt. Die soziale Akzeptanz ist sowohl positiv als auch negativ veränderbar und ist abhängig von einem komplexen Zusammenspiel individueller Präferenzen und gesellschaftlicher Wertvorstellungen. Die Akzeptanzforschung beschäftigt sich daher mit der Identifikation von Gründen zur Annahme (Akzeptanz) und Ablehnung (Nicht-Akzeptanz) der Windkrafttechnik. In TransWind wurde auf nationaler Ebene mit zentralen Akteuren im Bereich Windkraft kooperiert (vgl. Stakeholdergruppe), um mit Ihnen gemeinsam einzelne Projektschritte diskutiert, nationale Ausbauszenarien abgeleitet und Handlungen und Vorgehensweise identifiziert, die die Anerkennung (Legitimität) der Prozesse und getroffenen Entscheidungen bei Windparkprojekten erhöhen. Die Grundlage für die Ausbauszenarien bildeten quantitative Modelle, die meteorologische, ökonomische, technische und naturräumliche Rahmenbedingungen abbilden. In zusammen mit den Stakeholdern ausgewählten Fallstudien wurde untersucht, wie die lokale Bevölkerung spezifische regionale Ausbauvarianten und deren Auswirkungen bewertet. Dabei kamen u.a. interaktive 3D Visualisierungen zum Einsatz. Mit Hilfe von Interviews, Fokusgruppen und einen eigens entwickelten Visualisierungsparcours konnte das Forscherteam unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen im Zusammenhang mit der Errichtung von Windkraftanlagen aufnehmen und zusammen führen. Vertrauen, Transparenz, Gerechtigkeit und politisches Leadership in den informellen und formellen Beteiligungsprozessen sowie der Einsatz von geeigneten Visualisierungsmethoden wurden als wichtige Faktoren identifiziert, die den Erfolg der Bau- bzw. Umsetzungsprojekte maßgeblich beeinflussen.

Projektziele

  1. Entwicklung eines konzeptionellen und methodologischen Ansatzes zur Erforschung der sozialen Akzeptanz von Windkraftprojekten.
  2. Integrative Analyse durch die Zusammenführung subjektiver und objektiver Parameter bei der Bewertung von Windkraftprojekten.
  3. Informationsgewinn hinsichtlich der Unsicherheiten und Bedürfnisse von Stakeholdern und deren Relevanz für Entscheidungsprozesse.
  4. Entwicklung neuer Ansätze bei der Kommunikation von Planungsinhalten in partizipativen Prozessen.

Abschlussberichte / Final Reports

TransWind - Final Report (PDF, 36 Seiten/pages) TransWind - Final Activity Report (PDF, 116 Seiten/pages)

Abschlusspräsentationen

Öffentliche Veranstaltung: "Windkraft polarisiert: Ergebnisse aus einem transdisziplinären Forschungsprojekt"

Wann: Montag, 7. März 2016, 15.00 Uhr

Wo: Universität für Bodenkultur, Oskar Simonyhaus, Dachgeschoß, Peter Jordan Straße 65, 1180 Wien

Leitfaden zum Umgang mit der sozialen Akzeptanz von Windkraftanlagen

Die zentralen Ergebnisse und Empfehlungen aus dem Projekt TransWind wurden in einem Leitfaden zusammen gefasst. Dieser wurde in einem Konsultationsprozess gemeinsam mit den Mitgliedern der Stakeholdergruppe erstellt und basiert auf folgendem zentralen Grundsatz: Bei der Planung und Errichtung von Windkraftanlagen kommt es stets zu einem Austausch- und Verhandlungsprozess zwischen unterschiedlichen Perspektiven, Anschauungen und Wertvorstellungen. Grundsätzlich müssen daher alle Interessierten und Betroffenen in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden werden. Im "Leitfaden zum Umgang mit der sozialen Akzeptanz von Windkraftanlagen" finden Sie Ergebnisse und Empfehlungen auf vier verschiedenen Ebenen:

  1. sozio-politische Akzeptanz
  2. lokale Akzeptanz
  3. Marktakzeptanz
  4. Verfahrens- und Verteilungsgerechtigkeit

 "Leitfaden zum Umgang mit der sozialen Akzeptanz von Windkraftanlagen" (PDF)

Projektpartner

  • Institut für Wald-, Umwelt. und Ressourcenpolitik, Universität für Bodenkultur Wien

  • Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung, Universität für Bodenkultur Wien

  • Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Universität für Bodenkultur Wien

Laufzeit

1. September 2013 - 31. Dezember 2015

Projektleitung / Kontakt

Patrick Scherhaufer, Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik, Feistmantelstraße 4, 1180 Wien; Tel.: +43/1/47654-73211; Email: patrick.scherhaufer(at)boku.ac.at Das Projekt wird durch den Österreichischen Klima- und Energiefonds finanziert und im Rahmen des ACRP-Programms durchgeführt.