Projektbeschreibung
Der Ausbau erneuerbarer Energieträger leistet einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz in Österreich. Technologische Fortschritte der letzten Jahre haben zur deutlichen Kostenreduktion für Windenergie geführt und ermöglichen es, immer mehr Standorte ökonomisch sinnvoll zu nutzen.
Der Ausbau ist jedoch häufig mit Konflikten verbunden: soziale, politische, ökonomische und ökologische Interessen müssen gleichermaßen berücksichtigt werden. Zwei Jahre lang entwickelten drei Institute der BOKU gemeinsam mit EntscheidungsträgerInnen Szenarien zum zukünftigen Windenergiepotential in Österreich und untersuchten, mit welchen Motiven lokal vor Ort für oder gegen Windkraft argumentiert wird. Dafür entwickelten die Forscher auch innovative Visualisierungstechnologien, um die Wirkung von Windrädern in der Landschaft abzubilden.
Im Rahmen eines transdisziplinären Forschungsprozesses untersuchten wir jene Kriterien, die zu einer Akzeptanz oder Ablehnung von Windkraftanlagen führen. Im Mittelpunkt stand dabei das Konzept der sozialen Akzeptanz, welches sozio-politische, ökologische, rechtliche und ökonomische Faktoren auf einer lokalen, regionalen und nationalen Ebene subsumiert. Mit Hilfe von Interviews, Fokusgruppen und einen eigens entwickelten Visualisierungsparcours konnte das Forscherteam unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen im Zusammenhang mit der Errichtung von Windkraftanlagen aufnehmen und zusammen führen. Vertrauen, Transparenz, Gerechtigkeit und politisches Leadership in den informellen und formellen Beteiligungsprozessen sowie der Einsatz von geeigneten Visualisierungsmethoden sind wichtige Faktoren, die den Erfolg der Bau- bzw. Umsetzungsprojekte maßgeblich beeinflussen.
Abschlussberichte
Projektpräsentation
„Windkraft polarisiert: Ergebnisse aus einem transdisziplinären Forschungsprojekt“
Projektpräsentationen
- „Ein Einblick in die Herausforderungen des Projekts“ (PDF), Patrick Scherhaufer, Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik
- „Partizipative technisch-ökonomische Modellierung des Windenergiepotentials in Österreich: Grenzen konsensualen Arbeitens in Stakeholderprozessen“ (PDF), Stefan Höltinger & Johannes Schmidt, Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
- „Landschaftsbild und Visualisierungstechniken“ (PDF), Boris Salak & Thomas Schauppenlehner, Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung
- „Akzeptanz braucht Gerechtigkeit“ (PDF), Patrick Scherhaufer, Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik
Wann: Montag, 7. März 2016, 15.00 Uhr
Wo: Universität für Bodenkultur, Oskar Simonyhaus, Dachgeschoß, Peter Jordan Straße 65, 1180 Wien
Leitfaden zum Umgang mit der sozialen Akzeptanz von Windkraftanlagen
Die zentralen Ergebnisse und Empfehlungen aus dem Projekt TransWind wurden in einem Leitfaden zusammen gefasst. Dieser wurde in einem Konsultationsprozess gemeinsam mit den Mitgliedern der Stakeholdergruppe erstellt und basiert auf folgendem zentralen Grundsatz: Bei der Planung und Errichtung von Windkraftanlagen kommt es stets zu einem Austausch- und Verhandlungsprozess zwischen unterschiedlichen Perspektiven, Anschauungen und Wertvorstellungen. Grundsätzlich müssen daher alle Interessierten und Betroffenen in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden werden. Im "Leitfaden zum Umgang mit der sozialen Akzeptanz von Windkraftanlagen" finden Sie Ergebnisse und Empfehlungen auf vier verschiedenen Ebenen:
- sozio-politische Akzeptanz
- lokale Akzeptanz
- Marktakzeptanz
- Verfahrens- und Verteilungsgerechtigkeit
"Leitfaden zum Umgang mit der sozialen Akzeptanz von Windkraftanlagen" (PDF)
Pressephotos (cc Lizenz)
Kontakt / Projektleitung
Patrick Scherhaufer
Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik
Universität für Bodenkultur, Wien
Feistmantelstraße 4, 1180 Wien
Tel: 0043-1-47654-4432
Mail: patrick.scherhaufer[at]boku.ac.at