Kurzversion Empfehlung Sprach- und Bildgebrauch

Die Kurzversion der Empfehlung zum Sprach- und Bildgebrauch wird hier in einer barrierefreien Pdf-Version zur Verfügung gestellt.

Zielsetzung

Im Gleichstellungsplan bekennt sich die BOKU zum Gebrauch einer geschlechtergerechten und diskriminierungsfreien Sprache und setzt sich zum Ziel, sprachliche Vielfalt (auch im Sinne des BOKU Language Policy Plan) zu fördern. Anliegen ist es, Sprache und Bilder möglichst gewaltfrei, inklusiv und diversitäts-bewusst zu verwenden.

Orientierung

Weil Veränderungen im Sprachgebrauch für Viele eine Herausforderung darstellen, möchte die BOKU mit dieser Empfehlung Orientierung geben und bei der Anwendung einer geschlechterbewussteren, vielfaltssensibleren und inklusiveren Sprache und Bildern unterstützen.

Sprache in Bewegung

Sprache ist – und war immer schon – in Bewegung. Sie ist Ausdruck von gesellschaftlichen Entwicklungen und repräsentiert in weiten Teilen unsere Wirklichkeit, in der wir uns befinden.

Geschlechterbewusster Sprachgebrauch

Geschlechterbewusst agieren bedeutet, Geschlechterdiversität anzuerkennen bzw. Formulierungen und Darstellungen zu wählen, die möglichst keine*n ausschließen.

An der BOKU hat sich in den letzten Jahren der Genderstern (auch: Asterisk) als Form einer geschlechterbewussteren Schreibweise etabliert. Bei der Berufsbezeichnung Professor*innen etwa wird sowohl die maskuline als auch die feminine Form sichtbar. Darüber hinaus ermöglicht die Verwendung des Gendersterns, alle anzusprechen und drückt Geschlechtervielfalt aus.

BEISPIELE: Autor*innen, Bewerber*innen, der*die Wissenschafter*in

Weitere Informationen und Beispiele zum Genderstern

Neben dem Genderstern werden auch alternative Satzzeichen wie Unterstrich oder Doppelpunkt gleichbedeutend verwendet (Bsp. Professor_innen, Professor:innen). Im Gegensatz zum Binnen-I, das Frauen und Männer anspricht, drücken Unterstrich und Doppelpunkt wie der Asterisk Geschlechtervielfalt aus.

In der repräsentativen Studie Empfehlung zu gendergerechter, digital barrierefreier Sprache wird jedoch der Genderstern hinsichtlich Gebrauchstauglichkeit, Barrierefreiheit und Nutzer*innenakzeptanz als bevorzugte geschlechterbewusste Schreibweise empfohlen.

Bei Mehrfachnennungen eignet sich ein Bindestrich für eine bessere Lesbarkeit.

BEISPIELE Mehrfachnennungen: Mentor*innen-Beziehung, Expert*innen-Organisation etc.

Verwendung geschlechtsneutraler Formulierungen

Nicht alle Personen identifizieren sich mit den geschlechtlichen Zuschreibungen Frau oder Mann. Durch geschlechtsneutrale Ansprachen in der persönlichen Kommunikation und nicht-binäre Schreibweisen in der schriftlichen Kommunikation ermöglicht auch, Menschen mit nicht-binären Geschlechtern anzusprechen.

Geschlechtsneutrale Begriffe sind Alternativen zu vergeschlechtlichten Begriffen und helfen, Sprache zu vereinfachen. Sie haben den Vorteil, dass Geschlecht nicht erwähnt und die binäre Geschlechternorm nicht wiederholt werden muss.

BEISPIELE: Studierende, Lehrende, Forschende, BOKU Angehörige, Mitarbeitende, Leitung, Personal, …

 

Anrede in der schriftlichen Kommunikation

Bei individualisierten Massenaussendungen in Emails etwa kann eine geschlechtsneutrale oder nicht-binäre Formulierung verwendet werden.

BEISPIELE

Guten Tag Vorname Nachname

Sehr geehrte*r Vorname Nachname

Liebe*r Vorname (Nachname)

BEISPIELE PLURAL

Sehr geehrte Lehrende / Studierende / Führungskräfte

Liebe Teammitglieder / Teilnehmende / Interessierte

In der Kommunikation mit persönlich bekannten Personen, die sich als Männer oder Frauen identifizieren, können geschlechtsspezifische binäre Anreden weiterhin verwendet werden.

Warum Kommunikation geschlechtersensibel sein soll, welcher rechtliche Rahmen dafür vorgesehen ist und welche Rolle Barrierefreiheit und technische Infrastruktur spielen, wird in Geschlechtssensible Sprache - Dialog auf Augenhöhe, einem Leitfaden der Gleichbehandlungsanwaltschaft (2021), erklärt.

Vielfaltssensibler und inklusiver Sprachgebrauch

Sprache ist dann inklusiver, wenn sie möglichst viele Perspektiven, Lebensrealitäten, Personengruppen und Erfahrungswelten in den Blick nimmt, benennt und sichtbar macht.

Ein vielfaltssensibler und inklusiver Sprach- und Bildgebrauch ermöglicht gleichwertige Sichtbarkeit von allen Menschen. Das bedeutet, Personen in ihrer Vielfalt zu adressieren mit dem Ziel, alle anzusprechen und keine*n auszuschließen, zu beleidigen oder zu diskriminieren. So kann eine gleichberechtigte Interaktion aller Personen deutlich gemacht werden.

Es ist hilfreich zu fragen: Wen möchte ich ansprechen? Wer könnte sich ausgeschlossen oder nicht mitgemeint fühlen?

Wer ist sichtbar, wer nicht?

BEISPIEL 

In der Darstellung einer Familie bedeutet dies etwa, vielfältige Familienentwürfe zu berücksichtigen und auf eine unhinterfragte normative Darstellung einer bildungsaffinen, weißen Kleinfamilie mit einer leiblichen Mutter, einem leiblichen Vater und leiblichen Kindern zu verzichten.

Welche Familienentwürfe bleiben oft unsichtbar? Personen mit Care-Verantwortungen, Ein-Elternhaushalte, Familienmitglieder mit Behinderungen, BIPoC-Familien*, Queere Elternschaften, …

Themenspezifische Abbildungen können dann aufgebrochen werden, wenn etwa People of Colour** nicht nur zur Illustration mit Themenbezug Internationales oder Behinderung mit Themenbezug Inklusion verwendet, sondern als Teil unserer Wirklichkeit sichtbar gemacht wird.

Weitere Informationen und Links zu Bild-Plattformen teilt allcodesarebeautiful

Auf der Fotodatenbank Gesellschaftsbilder werden verschiedene Diversitätsaspekte perspektiviert.

* BIPoC steht für die Abkürzung Black, Indigenous und People of Colour,

** People of Colour beschreibt als analytischer und politischer Begriff die geteilte Erfahrung von Personen, die nicht weiß sind; weitere Informationen s. Link

Sprachleitfaden Inklusive Sprache

Eine einfache und leicht zugängliche Aufbereitung von inklusiver und gerechter Sprache bietet der Sprachleitfaden Inklusive Sprache – Was bedeutet das kurz erklärt? der Johannes Kepler Universität Linz (2020).

eAccessibility und Barrierefreiheit

Bilder und Videos werden dann zugänglicher, wenn sie mit alternativen Bildtexten und Untertiteln versehen werden.

Inhalte sind dann inklusiver, wenn Dokumente barrierearmer gestaltet und dadurch etwa für Personen, die assistierende Technologien verwenden, zugänglicher sind.

Assistive / assistierende Technologien sind technische Hilfsmittel wie bspw. Screenreader, die Personen mit Sehbeeinträchtigungen o.ä. unterstützen.

Weiter zu Hilfestellung Erstellung barrierefreier Dokumente

Digitale Barrierefreiheit bezieht sich auf technische und inhaltliche Anforderungen und berücksichtigt die Prinzipien der Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit, die in den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) definiert sind.

Weitere Infos zu eAccessibility und Barrierefreiheit an der BOKU: https://short.boku.ac.at/accessibility

Bewusste Sprache in Forschung und Lehre

Sprache spielt sowohl in universitären Lehr-Lernräumen als auch in der Forschung eine große Rolle. Für eine respektvolle und wertschätzende Kommunikations- und Lehr-Lernkultur ist es wichtig, Sprache bewusst zu verwenden.

Hilfreiche Links für die universitäre Lehre

In der TOOLBOX Gender und Diversity in der Lehre stellt die Freie Universität Berlin hilfreiche Informationen zu Gender- und diversitätsbewusster Sprache in der Lehre  

sowie Gender- und diversitätsbewusste Verwendung von Bildern in der Lehre zur Verfügung.

Die Broschüre "trans. inter*. nicht-binär" befasst sich mit der Gestaltung von geschlechterreflektierten, respektvollen und diskriminierungskritischen Lehr- und Lernräumen an Hochschulen.

Das Handbuch Diversität in der Lehre berücksichtigen der TU Graz richtet sich an alle, die Wissen weitergeben und stellt die Frage, warum Diversität in der Lehre relevant ist.

Verwendung von Namen, Pronomen und Titeln

Eine respektvolle Kommunikation drückt sich auch in der entsprechenden Verwendung von Namen, Pronomen (auch: persönliche Fürwörter) und Titeln aus.

Email-Signaturen eignen sich im Bereich der schriftlichen Kommunikation gut, um Informationen zur Verwendung von Pronomen oder Titeln oder zur korrekten Aussprache des eigenen Namens zu geben.

Angabe von Titeln

Im Titel kann Geschlecht sichtbar gemacht werden.

BEISPIELE Dr. / Dr.in / Dr.x / Dr.*

Ausführungen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung zur Berücksichtigung des Geschlechts in akademischen Titeln und in der Verleihungsurkunde.

Verwendung von Pronomen

Neben gebräuchlichen Pronomen sie / ihr oder er / ihm können auch weitere (Neo)Pronomen verwendet werden, wie etwa they / them, dey / deren, hen / hens, xier, keines, ...

Um entsprechend angesprochen und adressiert zu werden, kann eine Zusatzinformation in der Email-Signatur unterstützten.

BEISPIEL (Titel) Vorname Nachname (Titel) [ sie/ihr | she/her ]

BEISPIEL "Meine Pronomen: er/ihm. Bitte lassen Sie mich wissen, welche Pronomen Sie verwenden."

BEISPIEL „Ich freue mich über geschlechtsneutrale Anreden wie Guten Tag / Lieb* /
Sehr geehrt* / Hallo + Vorname Nachname“

BEISPIEL "Ich verwende keine Pronomen und werde gerne mit Namen angesprochen. Damit ich auch Sie in Zukunft richtig ansprechen kann, freue ich mich, wenn Sie mir Ihr Pronomen mitteilen.“

BEISPIEL (engl.): "I use Dx and they/them pronouns. Please let me know yours, thank you."

BEISPIEL (dt./engl.): [ Pronomen sie/ihr | Pronouns she/her ]

Verwendung und Aussprache von Namen

Die individuelle Verwendung von (Vor-)Namen kann von eingetragenen Namen in offiziellen Dokumenten abweichen. Um Personen entsprechend ihres Namens anzusprechen und auch schriftlich zu adressieren, kann auf die Angaben in der Signatur zurückgegriffen werden.

Zur korrekten Aussprache von Namen können Angaben in der Email-Signatur gemacht werden:

BEISPIEL "Korrekte Aussprache meines Namens" mit Verlinkung zu einer Tonaufnahme (bspw. Soundcloud)

BEISPIEL (engl.) "Pronounciation of my name accurately spelt" mit Verlinkung zu einer Tonaufnahme (e.g. Soundcloud)

Wer spricht – Wer wird gehört?

Die Universität ist eine komplexe Organisation mit umfangreichen Kommunikationsnetzwerken und Informationsflüssen. In einer offenen Universitätskultur zeigt sich respektvolles Kommunizieren und Informieren vor allem auch im Sprachgebrauch und der Art und Weise, WIE miteinander kommuniziert wird und Informationen geteilt werden – etwa bei der Gestaltung von Veranstaltungen und Sitzungen.

Der Zugang zu Informationen und die Möglichkeit, sich zu äußern, ist für verschiedene Personen unterschiedlich. Führungskräfte und Personen in entscheidungstragenden Positionen haben zum Beispiel mehr Gestaltungsspielraum als andere. Indem sie Informationen transparent weitergeben und die Kommunikation gendersensibel, diversitätsbewusst und inklusiv gestalten, können sie wesentlich zu einer offenen und respektvollen Universitätskultur beitragen.

BEISPIEL Beim Besetzen eines Podiums kann dies bedeuten, bewusst Expert*innen zu wählen, die die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln und repräsentieren.

Gestaltung von Moderationen

Moderator*innen von Podien, Workshops, Gremiensitzungen, Meetings etc. haben viele Gestaltungsmöglichkeiten, um auf eine gerechte und respektvolle Kommunikation in den Austausch- und Dialogformaten zu achten.

BEISPIEL Vorstellung

Bei Diskutant*innen am Podium können im Vorfeld Informationen eingeholt werden, wie die Personen gerne selber vorgestellt werden wollen.

Bei Vorstellungsrunden kann neben Name und Tätigkeit / Position auch das Pronomen genannt werden.

BEISPIEL Redezeit & respektvolle Kommunikation

Es kommt immer wieder vor, dass Einzelpersonen sehr viel Raum und Redezeit für sich beanspruchen, andere hingegen kaum zu Wort kommen. Die*der Moderator*in ist in der Position, ein Gleichgewicht herzustellen und kann den Rahmen für ein Podium / einen Workshop / ein Meeting / eine Gremiumssitzung etc. festlegen und ggf.  jenen bewusst das Wort übergeben, die bisher weniger zu Wort gekommen sind.

Um Raum für eine respektvolle Kommunikation zu schaffen, kann die*der Moderator*in zu Beginn alle Anwesenden über allgemeine Kommunikationsregeln informieren und Impulse geben:

* Gesprächspartner*innen ohne Vorurteile begegnen

* sprechende Personen ausreden lassen, nicht unterbrechen

* keine negativen Kommentare, Belehrungen oder non-verbale Signale aussenden (Bsp. Augenverdrehen, Grinsen, Abwenden etc.)

* auf gleichberechtigte Redezeit achten

BEISPIEL Geschlechterbewusst sprechen

Begriffe wie Professor*in können mit einem "glottalen Stopp"* oder einer kurzen Pause ausgeführt werden, wodurch die Benennung aller Geschlechter bewusst hörbar wird. Die Verwendung neutraler Formulierungen entzieht sich der Zweigeschlechtlichkeit und adressiert alle Geschlechter, Bsp. Anwesende, Publikum, Teilnehmende.

Sollen dezidiert Frauen angesprochen werden, so kann die feminine Form gewählt werden, Bsp. Professorinnen, Studentinnen, Forscherinnen. Werden explizit Frauen und Männer adressiert, können beide Formen ausgesprochen werden, Bsp. Autorinnen und Autoren, Besucherinnen und Besucher. Behalten Sie dabei aber im Hinterkopf, dass Geschlechtsidentität nicht immer nach außen sichtbar und im Zweifelsfall eine geschlechterneutrale Ansprache zu bevorzugen ist.

* Der "glottale Stopp" wird in der Sprachwissenschaft auch Stimmritzenverschlusslaut genannt. Dieser kommt im Deutschen vor jedem Vokal (a, e, i, o, u, ä, ö, ü) am Wortanfang vor, aber auch innerhalb von Wörtern, etwa bei "aufessen" oder "beinhalten". 

Wording bei Stellenausschreibungen

Stellenausschreibungen sind im Rahmen von Stellenbesetzungen wichtiger Teil jeder Organisation. Diversität berücksichtigende Formulierungen in Ausschreibungen zeugen nicht nur von Professionalität, sondern ermöglichen auch, eine größere Vielfalt an Bewerber*innen anzusprechen.

Ausschreibungstexte sollten deshalb in einer geschlechtergerechten und diskriminierungsfreien Form abgefasst werden.

Ausgenommen sind Stellenausschreibungen im Rahmen von speziellen Förderungsprogrammen, um eine signifikante Unterrepräsentation eines Geschlechts zu beheben („positive Diskriminierung“). Weitere Ausnahmen sind für Arbeitsplätze und Funktionen zulässig, für die ein bestimmtes Geschlecht unverzichtbare Voraussetzung für die Ausübung der vorgesehenen Tätigkeit ist, beispielsweise wenn in einem Chor die Stelle des Tenors besetzt werden soll.

Angaben von Qualifikationen – ethnische Zugehörigkeit

Bei der Angabe von Qualifikationen ist es wichtig, diskriminierende Formulierungen zu vermeiden, die sich auf nationale, regionale oder ethnisch-kulturelle Zugehörigkeit beziehen.

BEISPIEL Sprachkenntnisse

Anstatt Formulierungen wie „Muttersprache Deutsch“, „Deutschkenntnisse auf muttersprachlichem Niveau in Wort und Schrift“ oder „perfekte Sprachkenntnisse“ (niemand spricht perfekt Deutsch!) zu verwenden, können präzise Angaben gemacht werden, welche Sprachkenntnisse tatsächlich für die jeweilige Stelle erwünscht sind:

* Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift

* Exzellente Deutschkenntnisse

* Deutschkenntnisse eines C2 Niveaus

Das Niveau der Sprachkenntnisse muss den Anforderungen der Stelle entsprechen, eine in den Anforderungen höherwertige Stelle kann auch höherwertige Sprachkenntnisse verlangen.

Beispielsweise verlangen einfache handwerkliche Tätigkeiten ohne Kund*innenkontakt keine exzellenten Sprachkenntnisse, hier würden z. B. „gute Deutschkenntnisse“ genügen. Bei wissenschaftlichen Stellen mit Lehrverpflichtung können durchaus ausgezeichnete oder exzellente Deutsch- und Englischkenntnisse verlangt werden.

 

BEISPIEL Führerschein / erforderliche Fahrkenntnisse

Anstatt Formulierungen wie: “Österreichischer Führerschein B” oder “Austrian driving license B” können folgende Formulierungen verwendet werden:

* Führerschein/Lenkerberechtigung Klasse B

* entsprechender Führerschein zum Führen von mehrspurigen Kraftfahrzeugen in Österreich

Angaben von Qualifikationen – Lebensalter

Bei der Angabe von Qualifikationen ist es wichtig, diskriminierende Formulierungen zu vermeiden, die sich auf das Lebensalter beziehen.

BEISPIELE

Formulierungen wie "mehrjährige / langjährige Erfahrung" oder "Berufsanfänger*in" wird meist mit dem Lebensalter assoziiert und kann einzelne Personen von der Bewerbung ausschließen oder diskriminierend wirken.

Vorzugsweise eignen sich folgende Formulierungen:

* einschlägige / facheinschlägige Erfahrung

* fundierte / solide / ausgewiesene Erfahrung

Bei Ausschreibungen für Laufbahnstellen ist die Formulierung „mehrjährige wissenschaftliche Berufserfahrung“ möglich, da diese eine Voraussetzung für den – mit der Stelle in Verbindung stehenden – Karriereweg darstellt.

Formulierungen wie „young scientists“ oder “Wir sind ein junges Team“ könnten Personen mit einem höheren Lebensalter ausschließen, da sich beide Formulierungen auf das Lebensalter beziehen. Folgende Formulierungen eignen sich besser:

* junior scientists

* early researcher

* Wir sind ein vielfältiges Team

Angaben von Qualifikationen – Geschlecht

Bei der Angabe von Qualifikationen ist es wichtig, diskriminierende Formulierungen zu vermeiden, die sich auf das Geschlecht beziehen. Häufig eignet sich eine geschlechtsneutrale Formulierung oder die Verwendung des Gendersterns.

BEISPIELE

PC-Anwendungskenntnisse (statt PC-Anwenderkenntnisse)

Gutachtenprojekte (statt Gutachterprojekte)

Kund*innen, Stakeholder*innen, Projektpartner*innen

Dissertation (statt Doktorarbeit)

Meister*in-Prüfung (statt Meisterprüfung)

Englische Berufsbezeichnungen, die keine Anglizismen* sind, sind neutral und können als solche verwendet werden z.B. „System Engineer“, allenfalls ist der Zusatz „(m/w/d)“ möglich.

Gängige Anglizismen* werden gegendert, wie etwa Manager*in oder User*innen.

 

BEISPIEL Bewerbungsfoto

Bewerber*innen sollen vorurteilsfrei eingeschätzt werden. Das Aussehen der Bewerber*innen hat nichts mit den Qualifikationen zu tun. Bei der Auswahl sollen subjektive Kriterien ausgeschlossen sein, deshalb kann in der Ausschreibung KEIN Portrait der Bewerber*innen verlangt werden.

 

Der FührMINT Gender Decoder kann bei der Überprüfung gender-fairer Formulierungen in Ausschreibungstexten helfen.

Hinweise zu Biases im weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens sind im Video Recruitment Bias in Research Institutes zu finden.

Die Universität Heidelberg stellt ein Online-Tutorial zu Gender-Bias im Bewerbungsverfahren zur Verfügung.

* Anglizismen bezeichnen Wörter und Wendungen, die aus dem Englischen übernommen sind.

Impressum

Herausgeberin

Rektorat der Universität für Bodenkultur Wien

 

Redaktion

BOKU Team Diversität

 

Koordination & Prozessgestaltung

Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität und Behinderung

Kontakt: kostelle@boku.ac.at

 

Prozessbegleitung & Lektorat

Anna Steinberger, BSc BSc MA

 

Eingeladen zur Mitgestaltung & Mitwirkung BOKU intern

Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen, Betriebsrat für das allgemeine Personal, Betriebsrat für das wissenschaftliche Personal, BOKU International Relations, BOKU4you, Personalentwicklung, Personalmanagement, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, ÖH BOKU (Vorsitzteam, Queerreferat, Referat für Frauen, Feminismus und Gleichstellung), Studienservices und Prüfungswesen

 

Engl. Übersetzung

Josef Kreutz-Soxberger, BA MA

 

Grafische Gestaltung

Caterina Krüger

 

Die Redaktion bedankt sich bei allen externen Personen, Stellen und Projektteams, die mit ihren Leitfäden, Handreichungen und Empfehlungen wertvolle Impulse geliefert haben, u.a. der Abteilung Personalentwicklung, Gender und Diversity Management der Johannes Kepler Universität Linz, der Abteilung Organisationskultur und Gleichstellung der Universität Wien, dem Büro für Gleichstellung und Frauenförderung der TU Graz, Beatriz Arias Martin, der Gleichbehandlungsanwaltschaft, dem Projektteam Non-Binary Universities der Akademie für bildende Künste Wien, dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, den Akteur*innen von DAS NETTZ - Vernetzungsstelle gegen Hate Speech, dem Team Zentrale Frauenbeauftragte der Freien Universität Berlin, dem Lehrstuhl für Forschungs- und Wissenschaftsmanagement der Technischen Universität München, dem Institució CERCA/Centres de Recerca de Catalunya, UNIFY – Unit for Family, Diversity and Equality der Universität Heidelberg, der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik Berlin, allcodesarebeautiful Design & Kommunikation, Gesellschaftsbilder – Die Fotodatenbank mit neuen Perspektiven

Die Empfehlung wurde im besten Wissen erstellt. Sollte es aufgrund der ähnlichen Zielbesetzung zu Übereinstimmungen kommen, bitten wir um Kontaktaufnahme. Gerne nehmen wir Hinweise und Feedback entgegen.

CC BY-SA license (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/)