Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

J. G. LI, M. H. GERZABEK und K. MÜCK:

Ergebnisse einer experimentellen Studie über die Beladung von Pflanzenoberflächen mit Bodenpartikel

Zusammenfassung

Radioaktiv kontaminierte Bodenpartikel auf Pflanzenoberflächen können zur menschlichen Ingestionsdosis beitragen. Um diesen Beitrag quantifizieren zu können, wurde eine 46Sc-Neutronenaktivierungsmethode getestet, mit der es möglich ist, die Menge von anhaftenden Bodenmengen abzuschätzen. Die mittlere Nachweisgrenze dieser Methode liegt bei 0,05 mg Boden pro g Pflanzenmasse (Trockengewicht). In einem Glashaus- und einem Freilandexperiment wurde der Beitrag luftgetragener und durch Regeneinwirkung auf die Pflanzenoberfläche gelangter Bodenpartikel an der Gesamtkontamination von Ackerbohne (Vicia jaba L.) und Weidelgras (Lolium perenne L.) ermittelt. Die Bodengesamtmenge, die unter Freilandbedingungen in Seibersdorf/Osterreich von dem Pflanzenbestand zurückgehalten wurde, lag bei 5,77 ± 1,44 mg Boden/g Pflanzentrockenmasse (Weidelgras) und 9,51±0,73 mg (Ackerbohne). Der Anteil der windgetragenen Partikel wurde mit 32 % (Weidelgras) und 53 % (Ackerbohne) ermittelt. Der Rest ist auf die Regeneinwirkung zurückzuführen. Messungen der Bodenkontamination an Pflanzenproben aus früheren Feldversuchen zum Boden-Pflanze-Transfer von 137CS zeigten, daß kontaminierte Bodenpartikel bis zu 23 % der gesamten 137Cs-Konzentration in Pflanzen ausmachen können, wobei der Beitrag von der 137Cs-Konzentration im Boden und der Menge an anhaftenden Bodenpartikeln abhängt. Schlüsselworte: Bodenpartikel, 137CS, Pflanzenkontamination, 46SC Neutronenaktivierungsanalyse.