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ID: AT16

Länge: 6,9 km

Gemeinden: St. Bernhard-Frauenhofen, Altenburg

Weitere primäre Engstellen im Korridor: -

Priorität: hoch (primäre Engstelle)

Landschaftscharakteristik

Die Engstelle Horn ist durch zwei Abschnitte geprägt, die durch das Waldstück Böhmerstall in der Mitte der Engstelle getrennt werden. Nördlich davon verläuft der internationale Waldviertelkorridor über eine offene Agrarflur, die insbesondere im Bereich zwischen L52 und B2 nur noch vereinzelte Vernetzungsstrukturen in Form von Windschutzgürteln bietet. Südlich des Waldstückes im Gemeindegebiet von Altenburg verläuft der Korridor im Bereich von Feldern sowie Brachflächen im Bereich des Körnerfeldes, die ein Teil des Europaschutzgebietes Kamp- und Kremstal darstellen. Die Landschaftsausstattung im Engstellenbereich ist vergleichsweise gut, jedoch ist der Korridor im Bereich der Engstelle durch Siedlungen und Verkehrsinfrastrukturen beeinträchtigt.

Wanderungsbarrieren

Landesstraßen B und L (B2, B38, L52, L53, L8019) – Im Bereich der Engstelle Horn quert der Korridor mehrere Landesstraßen der Kategorie L sowie zwei Landesstraßen der Kategorie B.

Siedlungsentwicklung – Zwischen den Siedlungen Altenburg und Burgerwiesen besteht ein Engpass in dem der Korridor auf eine Breite von weniger als 800 Metern reduziert ist. In diesem Bereich sind Maßnahmen notwendig, um eine weitere Einengung zu verhindern.

Bedeutung der Engstelle für die ökologische Konnektivität

Die Engstelle Horn ist Teil eines Netzes von Korridoren im nordöstlichen Weinviertel und bildet ein Teil des internationalen Korridors, der den Steinplattenwald mit dem Horner Wald bzw. in weiterer Folge den Nationalpark Thayatal mit dem Truppenübungsplatz Allensteig verbindet.

Detailausschnitt Horn Nord (Q: eigene Darstellung, Grundkarte: basemap.at)

Detailausschnitt Engstelle Horn Süd (Q: eigene Darstellung, Grundkarte: basemap.at)

Umsetzungsmaßnahme Horn: Umbau von Brückenunterführungen für Wildtierquerungen

Die Brücke über die Kleine Taffa an der B2 Horner Bundesstraße stellt einen neuraligschen Querungspunkt für Wildtiere dar und liegt innerhalb eines evaluierten Fernwechsels. Aus wildökologischer Sicht ist die Verbesserung der Annahmewahrscheinlichkeit durch folgende Maßnahmen gegeben:

a) Rücknahme des Hartverbaus und Schaffung einer lehmigen Gerinnesohle

b) Alternativ: Wenn die Rücknahme des Hartverbaus aus technischer Sicht nicht möglich ist, dann Einlegen von Betonstreifen und Auffüllen dieser Betonstreifen mit lehmigen Material zur Schaffung eines trittweichen Streifens innerhalb des Brückendurchflusses

Gemeinsam mit der Brückebauabteilung ST5 und der Straßenbauabteilung ST3 des Landes NÖ wurden die technischen Anforderungen und behördlichen Voraussetzungen erarbeitet. Die Aussagen und Lösungsansätze betreffen zwar konkret das oben angeführte Brückenbauwerk,  sind aber auch auf andere, vergleichbare Unterführungen übertragbar. Der Umbau der Taffabrücke wurde noch nicht in Angriff genommen, er wird mit den zu erwartenden Straßenbaumaßnahmen gemeinsam durchgeführt.