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ID: AT05 und AT06

Länge: 4,3 km und 4,9 km

Gemeinden: Seefeld-Kadolz, Mailberg, Hadres,

Wullersdorf, Nappersdorf-Kammersdorf

Weitere primäre Engstellen im Korridor: Paasdorf, Sulz, Grub

Priorität: hoch (Primäre Engstelle)

Landschaftscharakteristik

Die Engstellen Nappersdorf und Mailberg bilden zwei Engstellen in engem räumlichem Zusammenhang. Der Mailberg mit kleinstrukturierten Weingärten sowie einem größeren Waldstück (teilweise als Jagdgatter genutzt) trennt die beiden Engstellen in die südlich gelegene Engstelle Nappersdorf sowie die nördlich gelegene Engstelle Mailberg.  Südlich des Mailbergs schließt der Galgenberg an, auf dem ein Naturdenkmal besteht. Weiter südlich zwischen Oberstinkenbrunn und Nappersdorf ist die Landschaft größtenteils ausgeräumt und weist nur noch punktuell strukturierende Elemente auf. Der Korridor schwenkt nördlich des Dernbergs nach Osten und die Engstelle endet nordöstlich von Haslach im Bereich Burgstall (Beginn Ernstbrunner Wald). Nördlich des Mailbergs beginnt wiederum ein Abschnitt mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung, in dem nur noch einzelne vernetzende Landschaftselemente vorhanden sind. In diesem Bereich teilt sich der Korridor in zwei Äste, die westlich und östlich an Seefeld-Kadolz verlaufen. Die Engstelle endet im Bereich nördlich der B45. Der restliche Verlauf des Korridors bis zur tschechischen Grenze ist durch kleine Waldstücke, Weingärten sowie Brachflächen geprägt.

Wanderungsbarrieren

Landesstraßen B und L (B45, L20, L1008, L1010, L35, L1072, L1076) – Im Bereich der Engstellen Nappersdorf und Mailberg quert der Korridor mehrere Landesstraßen der Kategorie L sowie eine Landesstraße der Kategorie B. Insbesondere die Querungen der B45, der L20, der L1008 sowie der L35 stellen Abschnitte mit gehäuften Wildunfällen dar.

Intensive Landwirtschaft – Die offene Landschaft mit intensiver agrarischer Nutzung stellt aufgrund teilweise fehlender Vernetzungsstrukturen ein Wanderungshindernis für Wildtiere dar.

Siedlungsentwicklung – Zwischen den Siedlungen Oberstinkenbrunn und Nappersdorf besteht ein Engpass in dem der Korridor auf eine Breite von ca. 800 Metern reduziert ist. In diesem Bereich sind Maßnahmen notwendig, um eine weitere Einengung zu verhindern.

Bedeutung der Engstelle für die ökologische Konnektivität

Die Engstellen Nappersdorf und Mailberg sind Teil des internationalen Korridors durch das Weinviertel, der die Böhmisch-Mährische Höhe mit den Karpaten verbindet. Die Engstelle Mailberg beginnt südlich im Nahbereich der tschechischen Grenze (Region Südmähren/Jihomoravský kraj). Die Absicherung und Definition des Korridors erfordert in diesem Bereich daher eine besonders starke grenzüberschreitende Kooperation.

Detailausschnitt Engstelle Nappersdorf (Q: eigene Darstellung, Grundkarte: basemap.at)

Detailausschnitt Engstelle Mailberg (Q: eigene Darstellung, Grundkarte: basemap.at)

Bereits durchgeführte Umsetzungsmaßnahme Buchberg: Rückführung einer Ackerfläche in eine Wiese/Weide

Der Galgenberg ist ein Schutzgebiet des NÖ Naturschutzbundes. Näheres siehe hier: https://www.noe-naturschutzbund.at/galgenberg-bei-oberstinkenbrunn.html.

Der Naturschutzbund konnte im Korridorbereich eine weitere Ackerfläche erwerben (gelbe Parzellen auf der Karte). Eine Rückführung der intensiv genutzten Ackerfläche in eine artenreiche Trockenbrache als Erweiterung des Naturdenkmals Galgenberg wird angestrebt.

Die Umsetzung ist noch im Laufen. Auf die Fläche wurde vorerst nach der entsprechenden Bodenvorbereitung Biosaatgut als „fremdes Saatgut“ eingebracht, um z.B. Quecke und die Ausbreitung anderer nicht gewünschter Pflanzenarten zu unterbinden. Im August wird dann der Mähdrusch aus dem benachbarten Wiesenflächen des Galgenberges übertragen