Anpassungsstrategien – adaptives Management
Um die negativen Auswirkungen der Klimaänderung einzuschränken und eventuell mögliche Potentiale zu nützen sind Anpassungsstrategien für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung unter Klimaänderung notwendig. Adaption muss den vorherrschenden Rahmenbedingungen Rechnung tragen – Anpassungsstrategien sind deshalb in einem regionalen, kleinräumigen Kontext zu sehen und müssen einen Ausgleich aller an den Wald gestellten Interessen (Ökonomie, Ökologie, Gesellschaft) bestmöglich Rechnung tragen. Für den hier exemplarisch vorgestellten Waldbetrieb wurden zum Beispiel mehrere Bewirtschaftungsvarianten in Bezug auf ihr Adaptionspotential hin untersucht. Es zeigte sich dabei, das unter den im Fallbeispiel vorherrschenden Bedingungen eine Einbringung von Laubholz (Buche, Eiche) zu empfehlen ist, da dadurch sowohl die Zuwachspotentiale bestmöglich ausgenutzt werden als auch die Borkenkäferschäden reduziert werden können. Die Berechnungen zeigten jedoch auch, dass ein derartiger "Umbau" auch mit nicht zu vernachlässigenden Kosten verbunden ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist der notwendige Planungs- und Umsetzungszeitraum für adaptive Maßnahmen: Wie zum Beispiel auch die hier vorgestellte Studie zeigte, haben tiefgreifende Anpassungsmaßnahmen sehr lange Vorlaufzeiten, bis sie in Bezug auf eine Minderung des negativen Einflusses der Klimaänderung wirksam werden. Aufgrund der notwendigen langen Planungshorizonte in der Waldbewirtschaftung ist es daher bereits jetzt unumgänglich, Managementmaßnahmen an die Klimaänderung anzupassen, um erfolgreiche Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung in den kommenden Jahrzehnten zu schaffen. Im Zuge von mehreren Forschungsprojekten, unter anderem mit den Österreichischen Bundesforsten, wurde am Institut für Waldbau an der Ausarbeitung solcher adaptiven Waldbewirtschaftungsstrategien gearbeitet.