Auswirkungen der Klimaänderung für einen WaldbesitzerIn/Forstbetrieb

Hier sollen exemplarisch einige mögliche Auswirkungen einer Klimaänderung auf einen kleinen Waldbetrieb in Österreich dargestellt werden. Der zugrunde gelegte Betrieb hat eine Fläche von 250 ha, liegt auf ungefähr 250m Seehöhe im St. Veiter Becken (Kärnten) und ist weitgehend mit Fichten bestockt. Die Untersuchung wurde mit dem Waldökosystemmodell PICUS v1.41 durchgeführt. Bezüglich der Produktivität des Waldes zeigt sich, dass ein Ansteigen der Temperatur von +3.8°C über die nächsten 100 Jahren durch eine Verlängerung der photosynthetisch aktiven Zeit (kürzere Winter) zu einer Zuwachssteigerung führt (Abbildung links). Diese fällt jedoch für die Laubbaumarten Buche und Eiche größer aus als für die momentan vorherrschende Fichte. Bei einer gleichzeitigen Abnahme des Niederschlags (Abbildung rechts) kommt es sogar zu leichten Zuwachsverlusten der Fichte.
          

Dieser mögliche "positive" Effekt der Klimaänderung wird aber durch eine drastisch ansteigende Menge an Schadholz durch Borkenkäferbefall mehr als zunichte gemacht. Neben dadurch zu erwartenden negativen ökonomischen Auswirkungen wirken sich die ansteigenden Schäden auch nachteilig auf den im Wald stehenden Holzvorrat des Forstbetriebs aus (siehe dazu nachfolgender Abbildung). Eine langfristige nachhaltige Bewirtschaftung im momentanen Managementkonzept wird dabei zusehends erschwert. Das gegen Ende des Jahrhunderts erreichte hohe Niveau der Schäden führt zu einem deutlichen Überschreiten der nachhaltig nutzbaren Holzmenge (nachfolgende Abbildung).
         

Wird in Fichtenforsten der Tieflagen an der aktuellen Bewirtschaftung festgehalten so können nicht nur die mögliche Zuwachssteigerungen durch längere Vegetationszeiten nicht optimal genutzt werden sondern eine nachhaltige Waldbewirtschaftung wird durch stark ansteigende Schadholzmengen langfristig unmöglich gemacht.