Hier finden Sie Publikationen der BOKU Wien im Bereich Citizen Science veröffentlicht im Jahr 2022.

A dataset of road-killed vertebrates collected via citizen science from 2014–2020

Beteiligte BOKU Autoren: Florian Heigl und Daniel Dörler

Institut: Institut für Zoologie

Publikationsart: Data descriptor

Journal: Scientific Data

Erscheinungsdatum: August 2022

Zusammenfassung:

Daten über im Straßenverkehr getötete Tiere sind für die Bewertung der Auswirkungen von Straßen auf die biologische Vielfalt unerlässlich. In den meisten europäischen Ländern gibt es Daten über jagdbare Wildtiere, die auf der Straße getötet wurden, aber Daten über andere Wirbeltierarten (z. B. Amphibien, Reptilien, kleine Säugetiere) sind rar. Daher haben wir ein Citizen-Science-Projekt über im Straßenverkehr getötete Wirbeltiere durchgeführt, um die von den Behörden erhobenen Daten über jagdbare Wildtiere sinnvoll zu ergänzen. Der Datensatz enthält 15198 Meldungen mit 17163 einzelnen auf der Straße getöteten Wirbeltieren, die von 912 Teilnehmer*innen gesammelt wurden. Die Meldungen stammen aus 44 Ländern, der Großteil der Daten wurde jedoch aus Österreich gemeldet. Wir haben eine Datenvalidierungsroutine eingeführt, die zu drei Qualitätsstufen führt. Meldungen der Qualitätsstufe 1 werden über GBIF veröffentlicht, Meldungen der Qualitätsstufe 2 über Zenodo und Meldungen der Qualitätsstufe 3 wurden gelöscht. Der Datensatz ist sowohl für die wissenschaftliche Gemeinschaft, die die Auswirkungen von Straßen auf die Fauna untersucht, als auch für diejenigen, die für die Planung von Straßen und die Umsetzung von Schutzmaßnahmen verantwortlich sind, relevant.

Zum Volltext gelangen Sie hier: https://www.nature.com/articles/s41597-022-01599-6

Influences of landscape structure on butterfly diversity in urban private gardens using a citizen science approach

Beteiligte BOKU Autor*innen: Manfred Pendl, Raja Imran HussainThomas Frank 

Institut: Institut für Zoologie

Publikationsart: Artikel

Journal: Urban Ecosystems

Erscheinungsdatum: April 2022

Zusammenfassung:

Obwohl die Verstädterung weltweit zunimmt, können private Gärten dazu beitragen, die Auswirkungen der Verstädterung auf die Schmetterlingsvielfalt abzumildern. Wir untersuchten, wie lokale und landschaftliche Faktoren mit der beobachteten Schmetterlingsartenvielfalt und Artenzusammensetzung in Wiener Privatgärten korrespondieren. Ziel ist es, die Bedeutung von Privatgärten für den Schmetterlingsschutz zu ermitteln. Die Schmetterlingsarten wurden von geschulten Freiwilligen im Rahmen eines Citizen Science Ansatzes beobachtet. Wir setzten die Anzahl der Schmetterlingsarten in Privatgärten mit lokalen Parametern und der Landschaftszusammensetzung in einem Radius von 1 km um jeden Garten in Beziehung. Die Daten wurden mithilfe eines Regressionsansatzes auf der Grundlage verallgemeinerter linearer Modelle analysiert. Der Schmetterlingsartenreichtum in privaten Gärten war positiv mit dem Schmetterlingsartenreichtum in den umliegenden Landschaften korreliert. Der Schmetterlingsartenreichtum in privaten Gärten nahm mit höheren Anteilen an für Schmetterlinge relevanten Flächen in der umgebenden Landschaft und mit zunehmender Anzahl von Wirts- und Nektarpflanzenarten in den privaten Gärten zu. Ein höherer Anteil an bewaldeten Flächen in der umgebenden Landschaft ging mit einem geringeren Anteil des Artenpools an Schmetterlingen in den Privatgärten einher. Insgesamt könnten unsere Ergebnisse für die Flächennutzungsplanung und für künftige Studien zur Einbeziehung der Citizen Science und zur Verbesserung der städtischen Gärten für den Schmetterlingsschutz nützlich sein.

Zum Volltext gelangen Sie hier: https://link.springer.com/article/10.1007/s11252-021-01168-6

Demonstrating the potential of Picture Pile as a citizen science tool for SDG monitoring

Beteiligte BOKU Autorin: Dilek Fraisl

Publikationsart: Artikel

Journal: Environmental Science & Policy

Erscheinungsdatum: Februar 2022

Zusammenfassung:

Die SDGs sind eine universelle Agenda zur Bewältigung der dringendsten gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Welt. Die Bereitstellung zeitnaher, relevanter und zuverlässiger Daten ist eine wesentliche Voraussetzung für die Ausrichtung von Strategien und Entscheidungen zur erfolgreichen Umsetzung der SDGs. Die offiziellen Statistiken können jedoch nicht alle Daten liefern, die für die Erstellung des SDG-Indikatorrahmens benötigt werden. Die Citizen Science bietet eine neuartige Lösung und eine ungenutzte Möglichkeit, traditionelle Datenquellen wie Haushaltsbefragungen zu ergänzen, um die Fortschritte bei der Verwirklichung der SDGs zu überwachen und gleichzeitig Maßnahmen zu mobilisieren und das Bewusstsein für die Verwirklichung dieser Ziele zu schärfen. In diesem Artikel wird das Potenzial eines speziellen Citizen-Science-Tools, Picture Pile, vorgestellt, das die offiziellen Statistiken zur Überwachung mehrerer SDGs und Ziele ergänzen und verbessern kann. Picture Pile wurde als allgemeines und flexibles Tool entwickelt und ist eine webbasierte und mobile Anwendung zur Aufnahme von Bildern von Satelliten, Orthofotos, unbemannten Luftfahrzeugen oder mit Geotags versehenen Fotos, die dann schnell von Freiwilligen klassifiziert werden können. Die Ergebnisse zeigen, dass Picture Pile zur Überwachung von fünfzehn SDG-Indikatoren unter den Zielen 1, 2, 11, 13, 14 und 15 beitragen könnte, basierend auf den bisher durchgeführten Picture Pile-Kampagnen. Picture Pile könnte auch modifiziert werden, um andere SDGs und Indikatoren zu unterstützen, unter anderem in den Bereichen Gesundheit der Ökosysteme, Eutrophierung und bebaute Gebiete. Um dieses besondere Instrument für die Überwachung der SDGs zu nutzen, muss sein Potenzial durch die Entwicklung von Anwendungsfällen in Zusammenarbeit mit Regierungen, NSOs und relevanten Aufsichtsbehörden aufgezeigt werden. Darüber hinaus muss zwischen den wichtigsten Interessengruppen gegenseitiges Vertrauen aufgebaut werden, um sich auf gemeinsame Ziele zu einigen, die die Nutzung von Picture Pile oder anderen Citizen-Science-Tools und -Daten für die Überwachung der SDGs und deren Auswirkungen erleichtern würden.

Zum Volltext gelangen Sie hier: https://bit.ly/3uMQvcM