Wir erforschen, wie sich Umweltveränderungen auf Organismen und Ökosystemfunktionen auswirken. In erster Linie geht es uns um die Effekte landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsmaßnahmen (z.B. Bodenbearbeitung, Fruchtfolgen, Mahd, Düngung, Pestizideinsatz), sowie um Auswirkungen globaler Veränderungen (z.B. erhöhtes atmosphärisches CO2, ultraviolett-Strahlung, Veränderung von Temperatur und Regenmuster, invasive Arten). Wir arbeiten meistens vergleichend-experimentell und führen dazu Untersuchungen auf verschiedenen Komplexitätsebenen im Labor, Glashaus und im Freiland durch. Bei den Freilandstudien interessiert uns oft auch, wie die umgebende Landschaftsstruktur die Reaktionen auf Feldebene beeinflusst. Wir setzen sowohl traditionelle als auch moderne wissenschaftliche Methoden ein (Abundanzerhebungen, Aktivitätsmessungen, Markierung mit stabilen Isotopen, Nährstoffanalysen, DNA-Sequenzierung, Next-Generation Sequencing, Citizen Science).
Masterstudium Organic Agricultural Systems and Agroecology
Thema der Masterarbeit: Impact of vineyard management systems on earthworm diversity and density in and around Vienna
Carolin Donat
Carolin Donat
Masterstudium Sustainability in Agriculture, Food Production and Food Technology in the Danube Region
Thema der Masterarbeit: Assessing the potential environmental impact of fungicide use on honeybees, earthworms, birds, fish and humans in Austria from 2010-2019
Dott. Mag. Chiara Fedrigotti
Dott. Mag. Chiara Fedrigotti
Doktoratsstudium der Bodenkultur
Thema der Doktorarbeit: Explore the potential of Citizen Science data for the monitoring and conservation of NATURA 2000 species
Co-Betreuer: Florian Heigl (BOKU), Daniel Dörler (BOKU), Paolo Pedrini (Conservation Biology Unit, MUSE-Science Museum of Trento), Andrea Sforzi (Maremma Natural History Museum)
Mag. Edith Gruber
Mag. Edith Gruber
Technische Assistentin
Sophie Kampel, BSc
Sophie Kampel, BSc
Masterstudium Umwelt- und Bioressourcenmanagement
Thema der Masterarbeit: Permaculture as a holistic concept for biodiversity-increasing and sustainable farming
Thema der Doktorarbeit: Disentangling drivers of earthworm abundance and diversity: agricultural practices, other land use, soil properties, and climatic factors
Co-Betreuer: Rajasekara Murugan, Alexander Bruckner
Thema der Masterarbeit: Die Veränderung der Spritzmittelaustragung des österreichischen Erdäpfelanbaus in den Jahren 2009 bis 2017 sowie dessen Treibhausgasemissionen und Auswirkungen auf Regenwürmer
Mag. Yoko Muraoka
Mag. Yoko Muraoka
Technische Assistentin
Marion Schitzenhofer, BSc
Marion Schitzenhofer, BSc
Masterstudium Agrar- und Ernährungswirtschaft
Thema der Masterarbeit: Non-target effects of the fungicide fluopyram on cover crops (Cornflower, Italian clover) and soil organisms
Referent: Prof. Dr. Johann Zaller Podiumsgäste: Martin Bossard, Regina Fuhrer-Wyss Moderation: Mathias Forster
Dass synthetische Pestizide wirken, bezweifelt niemand. Was an der einen Stelle zum gewünschten Erfolg führt, bringt an der anderen Stelle jedoch unerwünschte Nebenwirkungen. «Es ist heutzutage praktisch unmöglich, nicht mit den Rückständen von Pestiziden in Berührung zu kommen» sagt Prof. Dr. Zaller von der Wiener Universität für Bodenkultur. Darüber, dass synthetische Pestizide nicht so gut getestet sind, wie immer vorgegeben wird, und von deren Wirkung auf Boden, Wasser, Pflanzen, Tiere, Menschen, Umwelt und Klima spricht Prof. Dr. Zaller in seinem Vortrag.
Medienberichte
ZDF-Doku: "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Erde"
ZDF-Doku: "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Erde"
In der ZDF-Dokureihe "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für …" steht am 3. Oktober erstmals ein Ökosystem im Mittelpunkt: der Boden. Wie geht es den Böden? Welche Auswirkungen hat ihr Zustand auf den Menschen? Und was kann getan werden, damit sich die Böden erholen? Diesen und vielen weiteren Fragen geht Hannes Jaenicke bei seiner Recherche nach. In Österreich hat er auch mit dem Regenwurmexperten Johann Zaller von der BOKU University gesprochen.
Die Sendung wird am Donnerstag, den 3. Oktober 2024, um 22.20 Uhr im ZDF ausgestrahlt und kann außerdem in der zdf mediathek angeschaut werden.
Am 15. Februar ist der Tag des Regenwurms. Eine Studie der Universität für Bodenkultur Wien zeigt nun, dass auch Regenwürmer auf Lichtverschmutzung, also künstliches Licht in der Nacht, reagieren: sie sind weniger aktiv, gleichzeitig wächst das hochallergene Ragweed besser. Lichtverschmutzung wurde bislang vor allem als Problem für Insekten oder Vögel diskutiert. Die Studie wurde nun im Fachmagazin BMC Ecology and Evolution veröffentlicht.
Im größten zusammenhängenden Apfelanbaugebiet Europas – dem Südtiroler Vinschgau – hat ein Forschungsteam an unerwarteten Orten Spuren der ausgebrachten Pestizide gefunden, z. B. auf Berggipfeln auf 2.300 Meter Seehöhe. Das zeige, dass die Mittel auch fernab der Apfelgärten Niederschlag finden.
Der Boden unter unseren Füßen ist ein wahres Multitalent. Er ist der artenreichste Lebensraum unserer Erde, er speichert gigantische Mengen Klimagase und Wasser, ernährt Mensch und Tier, lässt Blumen blühen und Bäume wachsen. Der Boden ist eine lebenswichtige Ressource – und er ist bedroht. Rund 60 Prozent der Böden in der EU sind geschädigt, gestern noch fruchtbarer Humus trocknet aus, verwandelt sich in Steppe und Wüste, immer mehr Böden werden für den Bau von Infrastruktur versiegelt. Konflikte um knapper werdendes Land nehmen zu.
Der Bodenatlas 2024 beleuchtet nicht nur die Folgen des weltweiten Verlusts an fruchtbarem Boden, sondern zeigt auch die Potentiale nachhaltiger und gerechter Bodennutzung für den Klimaschutz und die Artenvielfalt.
Biene, Hase, Regenwurm: Wie geht es Tieren im Hochwasser?
Biene, Hase, Regenwurm: Wie geht es Tieren im Hochwasser?
Die Brut vieler Wildbienen stirbt bei Hochwasser. Maulwürfe können sich retten, wenn sie schnell genug reagieren. Füchse klettern schonmal auf Deiche, wenn dort nicht gerade Touristen stehen. Wie das Hochwasser auf Wildtiere wirkt:
Weitere zehn Jahre Glyphosat? Kritik an EU-Kommission
Weitere zehn Jahre Glyphosat? Kritik an EU-Kommission
Wo Glyphosat ausgebracht wird, wächst kein Gras mehr, auch kein Kraut, Strauch oder Moos. Die EU-Kommission schlägt trotzdem vor, die Zulassung zu verlängern. Dies stößt bei einer Reihe von Wissenschaftler:innen auf Kritik.
Blühangebot und Bodenbedeckung fördern Nützlinge im Apfelanbau
Blühangebot und Bodenbedeckung fördern Nützlinge im Apfelanbau
Der Rückgang der Biodiversität schwächt die natürliche Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft. Apfelbäuerinnen und Apfelbauern könnten vor allem mit einem höheren Blühangebot und einer stärkeren Bodenbegrünung gegensteuern, wodurch auch ein geringerer Pestizideinsatz möglich sei, zeigt eine weltweite, im Fachmagazin "Science of the Total Environment" veröffentlichte Metaanalyse durch österreichische und ungarische Forscher.
Publikation:
Judt C, Korányi D, Zaller JG, Batáry P (2023): Floral resources and ground covers promote natural enemies but not pest insects in apple orchards: A global meta-analysis. https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2023.166139
Ökologe zu Pestizidreduktion: "Da braucht man nicht mehr forschen"
Ökologe zu Pestizidreduktion: "Da braucht man nicht mehr forschen"
Die Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden in der Landwirtschaft ist neben dem Gesetz zur Wiederherstellung der Natur eines der wesentlichen Vorhaben, die die EU-Kommission im Rahmen ihres "Green Deal" am Ende ihres Mandats noch durchbringen möchte. Vor allem von Seite der EVP sind diese Pläne stark unter Beschuss geraten. Im Interview mit der APA kritisiert der Ökologe Johann Zaller von der Universität für Bodenkultur Wien die Argumente der Gegner als längst widerlegt.
EU-Pläne sehen ein drastisches Zurückfahren von Pestiziden vor – auch, um Insekten, die Artenvielfalt und damit künftige Ernten zu schützen. Doch Österreich steht auf der Bremse.
Jahrzehntelang verbotene Pestizide noch immer nachweisbar
Während einige erst kürzlich verbotene Pestizide aus der Great Lakes Region so gut wie verschwunden sind, sind andere, die schon vor Jahrzehnten aus dem Verkehr gezogen wurden, immer noch in der Luft nachweisbar.
Natürliche Pestizide deutlich harmloser als synthetische
Natürliche Pestizide deutlich harmloser als synthetische
Im Auftrag des Europäischen Dachverband der Biolandwirtschaft hat Global 2000 Pestizide aus der konventionellen Landwirtschaft und aus der Biolandwirtschaft verglichen. Ein Ergebnis: 55 Prozent der 256 meist synthetischen Pestizidwirkstoffe können für Gesundheit oder Umwelt gefährlich sein; bei den 134 natürlichen Wirkstoffen sind es nur drei Prozent.
Publikation:
Burtscher-Schaden H, Durstberger T, Zaller JG (2022) Toxicological Comparison of Pesticide Active Substances Approved for Conventional vs. Organic Agriculture in Europe. https://doi.org/10.3390/toxics10120753
Am 25. Oktober wird der Pestizidatlas in Brüssel vorgestellt. In 19 Kapiteln zeigen Johann Zaller und andere Expert:innen Daten und Fakten rund um die bisherigen und aktuellsten Entwicklungen, Zusammenhänge und Folgen des weltweiten Handels und Einsatzes von Pestiziden in der Landwirtschaft. Der Pestizidatlas 2022 ist ein Kooperationsprojekt von Heinrich-Böll-Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, PAN Germany und Le Monde Diplomatique und wurde mit dem Otto Greither Sonderpreis des Salus-Medienpreises ausgezeichnet.
Trotz Regulierung noch weite Verbreitung von Pestiziden in Südtirol
Trotz Regulierung noch weite Verbreitung von Pestiziden in Südtirol
In einer erklecklichen Zahl an Grasproben, die von Südtiroler Behörden zwischen 2014 und 2020 genommen wurden, fanden sich trotz gesetzlicher Maßnahmen gegen Pestizid-Abdrift Rückstände bedenklicher Substanzen. Das zeigt die Analyse von 306 Proben von Markt- und Spielplätzen oder Schulhöfen. Die Vorgaben zur Reduktion von Pestiziden hätten im Untersuchungszeitraum zwar ein Minus der Gesamtkonzentration bewirkt, gefährliche Substanzen waren aber teils weiter stark verbreitet.
Cech et al (2022): Pesticide drift mitigation measures appear to reduce contamination of non-agricultural areas, but hazards to humans and the environment remain. https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2022.158814
Institutsübergreifende Kooperation von Lehre und Forschung: Lebensmittelverschwendung gemeinsam reduzieren
Institutsübergreifende Kooperation von Lehre und Forschung: Lebensmittelverschwendung gemeinsam reduzieren
Im vergangenen Sommersemester haben die BOKU-Institute für Zoologie und für Abfall- und Kreislaufwirtschaft den Grundsatz der forschungsgeleiteten Lehre gemeinsam mit Studierenden in die Tat umgesetzt. Die Ergebnisse können im aktuellen BOKU-Magazin nachgelesen werden:
Pestizide: Abschlussbericht von UN-Sonderberichterstatter Orellana präsentiert
Pestizide: Abschlussbericht von UN-Sonderberichterstatter Orellana präsentiert
Der UN-Sonderberichterstatter Marcos A. Orellana zeigt sich in seinem Abschlussbericht besorgt über die Situation der mit Pestiziden kontaminierten Spielplätze in Südtirol, die eine gesundheitliche Gefahr darstellen können. Der Bericht wurde beim Treffen des UN-Menschenrechtsrat in Genf präsentiert und beruft sich auf Studien, die unter Mitwirkung von Johann Zaller entstanden sind.
Studien:
Linhart et al (2019): Pesticide contamination and associated risk factors at public playgrounds near intensively managed apple and wine orchards. https://doi.org/10.1186/s12302-019-0206-0
Linhart et al (2021): Year-round pesticide contamination of public sites near intensively managed agricultural areas in South Tyrol. https://doi.org/10.1186/s12302-020-00446-y
Eine weitere Studie wird am 28. September im EU-Parlament in Brüssel zum Anlass genommen, um die Reduktion der Pestizidbelastung in Städten zu distutieren.
Zaller et al (2022): Pesticides in ambient air, influenced by surrounding land use and weather, pose a potential threat to biodiversity and humans. https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2022.156012
Abkühlung gesucht: Bienen und Spinnen wandern aus Mittelmeerregion ein
Abkühlung gesucht: Bienen und Spinnen wandern aus Mittelmeerregion ein
Mensch und Natur ächzen unter den hohen Temperaturen. Während skandinavische Länder beliebte Reiseziele für Menschen sind, zieht es auch Fauna und Flora häufiger gen Norden.
der Standard, Edition Zukunft, 29.07.2022 (png) derstandard.at, 01.08.2022
Kommt die Landwirtschaft ohne Pestizide aus?
Kommt die Landwirtschaft ohne Pestizide aus?
Dieser Frage geht ein Deutschlandfunk-Podcast aus der Sendung „Zeitfragen. Feature“ nach. Zu Wort kommt u.a. Johann Zaller vom Institut für Zoologie. Hier geht's zum Podcast.
Vollspaltenböden, Gentechnik, Pestizide: Ist die industrialisierte Landwirtschaft am Ende, oder wäre ihr Ende Selbstmord? Darüber streiten die Buchautoren Matthias Krön und Timo Küntzle.
67 Pestizide in der Luft in Ostösterreich entdeckt
67 Pestizide in der Luft in Ostösterreich entdeckt
Forscherinnen und Forscher haben bei einer Studie im Auftrag der Bewegung "Enkeltaugliches Österreich" gleich 67 Pestizide in verschiedenen Konzentrationen in der Luft in Ostösterreich gemessen. "Uns hat überrascht, wie weit sich Pestizide in der Luft verbreiten", sagte einer der Studienautoren, Johann Zaller von der Universität für Bodenkultur Wien (Boku), in einer Pressekonferenz am Montag.
Publikation:
Zaller et al (2022): Pesticides in ambient air, influenced by surrounding land use and weather, pose a potential threat to biodiversity and humans. Science of The Total Environment 838, 2022,156012, https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2022.156012
Carsten Brühl (Universität Koblenz-Landau) und Johann Zaller (BOKU) auf Besuch in Mals/Vinschgau: Der Vortrag über den Verlust der Artenvielfalt mahnte dringenden Handlungsbedarf des Menschen an.
Blogger Florian Schwinn versucht im Gespräch mit Johann Zaller und anderen Expert:innen herauszufinden, was es mit der Naturverträglichkeit von Pestiziden auf sich hat.
ORF III Themenmontag: Billigweizen – Ist der Preis unsere Gesundheit?
ORF III Themenmontag: Billigweizen – Ist der Preis unsere Gesundheit?
Wie so manches andere Grundnahrungsmittel ist Weizen ins Gerede gekommen. Von einem überzüchteten Getreide ist die Rede, von einem Korn, das auf Ertrag, Haltbarkeit und optimale Verarbeitung hin optimiert ist. Der Trend zum Vollkorn und zu den Ursprüngen der Brotherstellung hat die kritischen Fragen zum traditionellen Backen lauter werden lassen. Hinzu kommt: Weizen ist nicht gleich Weizen. Ist es der teurere aus den klassischen europäischen Kornkammern wie etwa Italien, wo das Klima heiß und der Boden trocken sind? Oder der billigere aus osteuropäischer Herkunft, wo das Klima eigentlich zu feucht dafür ist und bei der Trocknung der Ernte chemisch nachgeholfen werden muss? Das Primat der Billigkeit in unseren Regalen lässt immer mehr entsprechende Anbieter ins Feld drängen. Ansteigende Allergien und chronische Darmerkrankungen werden solchen Lieferketten zugeschrieben.
Die Themenmontag-Neuproduktion stellt den Weizen auf den Prüfstand: Segen oder Fluch der modernen Ernährung? Auch mit einem Beitrag von Johann Zaller über bedenkliche Pestizide, die auch im österreichischen Weizenanbau eingesetzt werden.
Naturidylle Südtirol. Nicht für die Bürger von Mals. Sie machen mobil, wollen giftfrei leben. Ihre Gegner: die Apfel-Bauern der Region. Die aber setzen weiter auf Pestizide. Eine ZDF-Dokumentation in der Reihe "planet e." über das große Geschäft mit den Südtiroler Äpfeln und den Widerstand einer kleinen Bürgerbewegung. Auch Johann Zaller wurde von planet e interviewt.
Eine ähnliche Dokumentation unter Beteiligung von Johann Zaller sendet 3sat am 9. November unter dem Titel "Südtirols Apfelrebellen" in der Sendung "Makro". Äpfel sind ein zentraler Wirtschaftsfaktor für Südtirol. Doch gegen die mächtige Apfelindustrie formiert sich Widerstand im Alpenland. Die kleine Gemeinde Mals macht mobil gegen den Einsatz von Giften auf den Obstplantagen.
Klagen gegen Pestizidkritiker häufen sich: Auch in Österreich zitierte der ÖVP-Bauernbund einen Aktivisten vor Gericht und bekam in erster Instanz recht. Wird das Urteil halten?
Bis zu eine Million Tiere und Pflanzen sind weltweit vom Aussterben bedroht und auch in Südtirol schwindet die Biodiversität. Darauf machte die Umweltschutzgruppe Vinschgau bei einen Vortragsabend im Netz aufmerksam. Einen der Gründe für den Verlust an Artenvielfalt orten die Vinschger Umweltschützer in der intensiven Landwirtschaft. Dies sieht auch Johann Zaller von der Universität für Bodenkultur in Wien durch die Wissenschaft belegt.
Regenwürmer findet man fast überall – und sie hinterlassen seltsame Spaghetti-Häufchen im Garten. Warum das gut ist und gar nicht schlecht riecht, hat uns Regenwurm-Experte Johann Zaller im Interview erzählt.
Linhart C, Panzacchi S, Belpoggi F, Clausing P, Zaller JG, Hertoge K (2021): Year-round pesticide contamination of public sites near intensively managed agricultural areas in South Tyrol. Environmental Sciences Europe 33,1 (2021). https://doi.org/10.1186/s12302-020-00446-y
"Sie verätzen uns!"
Peter Iwaniewicz führt im aktuellen Falter ein Gespräch mit einem Regenwurm über Sex, Partys und Pestizide. Johann Zaller hat mitgeholfen, dem Regenwurm eine Stimme zu verleihen.
Der Ökologe Johann Zaller im Porträt - zum Nachlesen.
Ö1, Dimensionen, 15.12.2020
Hilft das Waschen von Obst und Gemüse gegen Spritzmittel?
Johann Zaller beantwortet die Forschungsfrage in der Presse: Pestizide werden entweder aufgesprüht oder können auch über das Saatgut in die Frucht gelangen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft bio.
Daily Poison: Pesticides - an Underestimated Danger
Pestizidkritisches Buch jetzt auch in Englisch
Wo werden Pestizide eingesetzt, welche Auswirkungen haben Sie auf Umwelt und Menschen? Ein populärwissenschaftlicher Überblick aus der Sicht eines Ökologen.
Das Buch vermittelt wesentliche Erkenntnisse über den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, diskutiert die damit verbundene Politik, Rhetorik und Gewinne, befasst sich mit den möglichen gesundheitlichen und ökologischen Risiken von Pestiziden in unserem täglichen Leben und diskutiert mögliche Lösungen. Gibt es eine nachhaltige Landwirtschaft, und ist eine Landwirtschaft ohne Pestizide überhaupt möglich?
Darüber hinaus gibt der Autor Einblick in seine wissenschaftliche Arbeit, den Aufbau der Experimente und schreibt auch über seine ganz eigenen Erfahrungen mit den Medien und der Presse nach der Veröffentlichung seiner Studien.
Johann G. Zaller, Ökologe an der Universität für Bodenkultur in Wien, erforscht mit seinem Team seit einigen Jahren die Nebenwirkungen der Pestizide. Das Buch ist eine einzigartige Quelle für alle, die das Pestizid-Thema umfassend kennenlernen wollen.
Schon mal einen Apfel gegessen? Lesen Sie dieses Buch!
Johann G. Zaller Daily Poison Pesticides - an Underestimated Danger 1st ed. 2020, XV, 305 p. 9 illus., 7 illus. in color Softcover: ISBN 978-3-030-50529-5 eBook: ISBN 978-3-030-50530-1 Springer
Rückfragen:
Johann G. Zaller, Institut für Zoologie Universität für Bodenkultur Wien Email: Tel: +43 1 47654 83318
Wege zur Agrarwende
Die Zahl der Bauernhöfe in Österreich geht seit Jahren zurück. Die verbleibenden Betriebe bewirtschaften mehr Fläche und die Anzahl der Nutztiere pro Betrieb steigt - auf ein für viele inakzeptables Maß. Trotz dieser Tatsachen wünschen sich die beiden Wissenschaftler der Universität für Bodenkultur Wien, der Ökologe Johann Zaller und der Nutztierwissenschafter Werner Zollitsch einen differenzierten Blick auf die Landwirtschaft. Nachzulesen unter https://oe1.orf.at/artikel/677097/Wege-zur-Agrarwende.
Ö1, Dimensionen, 05.10.2020
Zukunftsfragen ...
Zukunftsfragen ...
Könnte sich die Weltbevölkerung von Öko-Landbau ernähren? Wird der Klimawandel den Pestizid-Einsatz erhöhen? Und kommt das Glyphosat-Verbot?
Ein Ökologe im Interview: Pestizideinsatz in der Landwirtschaft
Fast alle unsere Lebensmittel kommen bei der Herstellung mehr oder weniger oft mit Pestiziden in Berührung - ein Apfel im Schnitt 31 Mal. Johann Zaller hat ein Buch zum Thema geschrieben. Am Mittwoch und Donnerstag kommender Woche spricht er bei Veranstaltungen in Miltenberg und Wertheim über das Thema "Unser täglich Gift - Pestizide. Die unterschätzte Gefahr". Eingeladen hat das Bündnis "Giftfrei im Dreiländereck".
Vortrag von Prof. Dr. Johann Zaller über Folgen von Pestiziden für Mensch und Ökosystem. Im Fokus des Abends standen die Auswirkungen von Pestiziden auf die Bodenfruchtbarkeit, das Bodenleben und die Artenvielfalt.
Artensterben: Mitverursacht durch unzureichende Prüfung von Pestiziden?
Pflanzenschutzmittel oder Pestizide, wie sie in der Landwirtschaft eingesetzt werden, sind doch nicht so sicher wie oftmals behauptet. Trotz eines enormen Aufwands bei der Prüfung der Umweltauswirkungen von Pestiziden für die Zulassung werden dabei die Praxisbedingungen nicht berücksichtigt. Dies kritisieren Carsten Brühl vom Institut für Umweltwissenschaften Landau und Johann Zaller von der Universität für Bodenkultur Wien in einem frei zugänglichen Meinungsartikel in der Fachzeitschrift „Frontiers in Environmental Science“.
Brühl CA, Zaller JG (2019). Biodiversity Decline as a Consequence of an Inappropriate Environmental Risk Assessment of Pesticides. Frontiers in Environmental Science, https://doi.org/10.3389/fenvs.2019.00177
Der Wissenschaftler und Buchautor Johann Zaller über Pestizide im Weinbau sowie die Gefahren für Konsumenten. Und die Winzer selbst - Stichwort: Parkinson.
Ein Totalverbot des Unkrautvernichters Glyphosat ist in Österreich nicht möglich, da dies gegen EU-Recht verstoßen würde. Der Einsatz einzelner Produkte kann aber - auch deutlich - eingeschränkt werden.
Sonnentor gründet Verein zum Schutz von Biofeldern
Am 5. Juni, dem Weltumwelttag, präsentierte der Bio-Pionier Sonnentor den „Verein zur Förderung einer enkeltauglichen Umwelt in Österreich“. Im Sonnentor Geschäft in der Neubaugasse versammelten sich zahlreiche Meinungsführer der Bio-Branche um mehr über das Projekt zu erfahren.
Die aktuelle Ausgabe desMultikosmos Magazins (Multikosmos 32, Juni 2019) beleuchtet ein gesamtgesellschaftliches Thema und seine vielen Facetten: Pestizide, ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt und wie wir sie reduzieren oder gänzlich einsparen können.
Die Welt von morgen: Wie Leben und Wirtschaften ohne Chemiekeule möglich werden (PDF)
Was Sache ist: Im Gespräch mit Prof. Dr. Johann Zaller (PDF)
Größter Arbeitgeber Österreichs
Fünf Millionen Regenwürmer arbeiten für Biobauer Alfred Grand
Innerhalb von 25 Jahren sollen laut einer 2017 veröffentlichten deutschen Studie 75 Prozent der Insektenbiomasse in Naturschutzgebieten zurückgegangen sein. Der Ökologe Johann Zaller erläutert die Situation.
Der massive Einsatz von Pestiziden ist nicht nur einer der Gründe für das Bienensterben, sondern hat auch gravierende Auswirkungen auf die Böden und ihre Bewohner.
Gift im Honig, tote Bienen - Rumänische Imker schlagen Alarm
Johann Zaller in DokThema, Bayrischer Rundfunk, 12.09.2018
Im April dieses Jahres wurden drei Klassen von Neonicotinoiden von der EU verboten.Umweltverbände und Medien feierten die Entscheidung als einen großen Sieg zumSchutz der Bienen und der Artenvielfalt. Können die Imker nun aufatmen? Das wollteSusanne Roser für "DokThema" herausfinden:
Herbizideinsatz im Weinbau verändert Bodenleben und Trauben
Das Einsatz von Herbiziden verändert den Nährstoffgehalt von Weinreben. Eine aktuelle Studie von Johann Zaller (BOKU) und der Weinbauschule Klosterneuburg zeigt, dass Unkrautbekämpfungsmittel nicht nur das Bodenleben massiv verändern, sondern auch die Nährstoffgehalte der Weinrebe von der Wurzel bis in die Traube.
Unser täglich Gift Pestizide – die unterschätzte Gefahr
Sind Fipronil und Glyphosat nur die Spitze des Eisbergs? Ob beim Essen oder auf Reisen – es ist unmöglich, nicht mit Pestiziden in Kontakt zu kommen.
Wussten Sie, dass ein Apfel durchschnittlich 31-mal mit Pestiziden behandelt wird? Dass man auch im Flugzeug mit den Giften in Kontakt kommen kann und dass neben der Landwirtschaft der zweitgrößte Verbraucher von Herbiziden in Deutschland die Deutsche Bahn ist? Pestizide werden umfassend eingesetzt, über ihre Zusammensetzung wissen wir jedoch wenig. Etwa vierzig Chemikalien, die von der WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wurden, sind nach wie vor erlaubt. Ein Viertel der Pestizide auf dem Markt sind Fälschungen mit ungewissem Inhalt. Johann G. Zaller, Ökologie-Experte an der Wiener Universität für Bodenkultur, erforscht seit Jahren Chemikalien und ihre Nebenwirkungen für unsere Gesundheit und Umwelt.
In der Landwirtschaft wird häufig Saatgut eingesetzt, dass mit Pestiziden behandelt ist. Die dabei eingesetzten Giftstoffe tragen nicht nur zum Bienensterben bei, sondern beeinträchtigen auch Bodenorganismen.
Citizen Science bezeichnet eine Arbeitsmethode der Wissenschaft, bei der interessierte Amateurinnen und Amateure aktiv in wissenschaftliche Projekte eingebunden werden, indem sie Beobachtungen melden, Messungen durchführen oder bei der Datenauswertung mithelfen.
Saatgut-Behandlung mit Pestiziden hat Folgen für Bodenorganismen
In der Landwirtschaft wird häufig Saatgut eingesetzt, das mit Pestiziden behandelt ist, um es gegenüber Insektenfraß oder Pilzerkrankungen zu schützen. Dass die dabei eingesetzten Giftstoffe zum Bienensterben beitragen ist bekannt. Dass davon jedoch auch Bodenorganismen beeinträchtigt werden, haben Wissenschafter der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) mit einem internationalen Team jetzt in zwei unabhängigen Studien herausgefunden.
Studie zeigt Einfluss von Glyphosat auf Kaulquappen-Entwicklung
Gelangen Unkrautvernichtungsmittel, die den Wirkstoff Glyphosat enthalten, in Gewässer, hat das einer Studie von Wiener Wissenschaftern zufolge Auswirkungen auf die dortige Algenzusammensetzung. Darüber hinaus führen sie bei niedrigen Wassertemperaturen zu Fehlbildungen beim Erdkröten-Nachwuchs, wie die Forscher in den Fachjournalen "PeerJ" und "Frontiers in Environmental Science" berichten.
Baier F, Gruber E, Hein T, Bondar-Kunze E, Ivanković M, Mentler A, Brühl CA, Spangl B, Zaller JG (2016) Non-target effects of a glyphosate-based herbicide on Common toad larvae (Bufo bufo, Amphibia) and associated algae are altered by temperature. PeerJ 4:e2641, https://doi.org/10.7717/peerj.2641
Baier F, Jedinger M, Gruber E, Zaller JG (2016): Temperature-Dependence of Glyphosate-Based Herbicide's Effects on Egg and Tadpole Growth of Common Toads. Frontiers in Environmental Science 4:51, https://doi.org/10.3389/fenvs.2016.00051
Glyphosat im Weinberg – Regenwürmer auf Rückzug
Regenwürmer sind für die Erhaltung gesunder Böden unerlässlich. Welche Auswirkungen hat es, wenn sie sich von mit Glyphosat totgespritzten Pflanzen ernähren? Mit diesem Thema beschäftigen sich Wissenschaftler der Universität für Bodenkultur in Wien.
Eigentlich sollte der zuständige EU-Ausschuss am heutigen Donnerstag über die weitere Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat entscheiden. Die Bundesregierung ist sich über die Bewertung der Risiken aber nicht einig, und auch auf EU-Ebene finden sich keine Mehrheiten.
Am 18. Mai entscheidet die EU-Kommission, ob das Herbizid Glyphosat in der EU weiter zugelassen bleibt. Es tobt ein Kampf zwischen Forschern und Industrie. Auch eine Boku-Studie zu Regenwürmern wurde Zielscheibe von Kritik.
Weingärten sind intensiv bewirtschaftete Monokulturen, in denen sich Pflanzenschädlinge leicht ausbreiten können. Mit der Entwicklung im biologischen und integrierten Weinbau ist Österreich bereits ein Vorzeigeland. Eine Reihe von Forschungsprojekten will den Weinbau nun noch umweltfreundlicher machen - etwa durch die Entwicklung von Biopestiziden oder durch die Förderung von Biodiversität.
ORF Newton - Neues aus der Wissenschaft, 10.10.2015
Glyphosat - Mikroben, Würmer und Insekten leiden
Das Unkrautgift Glyphosat wird in Deutschland flächendeckend auf den Feldern eingesetzt, am 31. Dezember läuft allerdings die Zulassung für die EU aus. Und es gibt viele Argumente, die gegen eine Verlängerung sprechen. Denn Unkraut ist auch Futter: Insekten, Mikroben und Würmer leiden unter dem Einsatz.
Harmlos bis krebserregend: Das Unkrautgift Glyphosat vor der Neuzulassung
Die Neuzulassung schien fast schon in trockenen Tüchern, doch dann meldeten sich Experten mit einem Verdacht zu Wort: Ist das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat krebserregend? Wahrscheinlich, urteilt die IACR. Die Internationale Agentur für Krebsforschung ist eine Unterorganisation der WHO, ihr Verdacht wiegt schwer.
Gaupp-Berghausen M, Hofer M, Rewald B, Zaller JG (2015) Glyphosate-based herbicides reduce the activity and reproduction of earthworms and lead to increased soil nutrient concentrations. Scientific Reports 5, 12886, https://doi.org/10.1038/srep12886
Landwirtschaft heute
Radio-Interview mit Johann Zaller
Rai Südtirol Podcast, 31.05.2015
"Vinedivers" untersuchen Bewirtschaftungseffekte in Weingärten
Weinbaulandschaften zählen unter den landwirtschaftlich genutzten Gebieten sicherlich zu den attraktivsten und abwechslungsreichsten. Doch trotz der langen Geschichte des Weinbaus ist über dessen Wirkungen auf die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren, die Bodenerosion oder die Landschaftsästhetik und deren sozioökonomischer Bedeutung wenig bekannt. Jetzt werden diese Aspekte erstmals unter Leitung der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) im Projekt VineDivers von einem interdisziplinären Konsortium untersucht.
Die Einstufung als krebserregend nahm die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO vor. Das Herbizid Glyphosat wurde in die zweithöchste von fünf Kategorien eingeteilt.
Regenwürmer stehen mit Blattläusen in funktioneller Beziehung
Regenwürmer im Boden stehen über die Pflanzen mit den Blattläusen auf deren Blättern in einer funktionellen Beziehung, fanden Forscher der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien mit Kollegen heraus.
Klimawandel halbiert die Zahl der Insekten in Österreich
Klimamodelle zeigen bis zum Ende dieses Jahrhunderts eine Zunahme von Starkregenereignissen und Trockenperioden. Ein Experiment aus Österreich zeigt, dass diese Verschiebung der Niederschlagsmuster zu einer dramatischen Reduktion an Insekten und Spinnen in Weizenfeldern führen kann. Viele dieser Tiere sind eine wertvolle Futterquelle für Vögel und dafür verantwortlich, dass die landwirtschaftlichen Kulturen gesund bleiben.
Zaller JG, Simmer L, Santer N, Tabi Tataw J, Formayer H, Murer E, Hösch J, Baumgarten A (2014) Future rainfall variations reduce abundances of aboveground arthropods in model agroecosystems with different soil types. Frontiers in Environmental Science 2, 44, https://doi.org/10.3389/fenvs.2014.00044
Regenwürmer verderben Schnecken den Appetit
Die Spanische Wegschnecke gehört offiziell zu den 100 schädlichsten invasiven Arten in Europa. Nun haben Wissenschafter der BOKU herausgefunden, dass Regenwürmer ein geeignetes Gegenmittel darstellen.
Zaller JG, Parth M, Szunyogh I, Semmelrock I, Sochurek S, Pinheiro M, Frank T, Drapela T (2013) Herbivory of an invasive slug is affected by earthworms and the composition of plant communities. BMC Ecology 13, 20, https://doi.org/10.1186/1472-6785-13-20