Soziale Bewegungen, zivilgesellschaftliche Akteursgruppen, indigene Bevölkerungen, kritische und aktivistische Wissenschaftler*innen fordern zunehmend die Dekolonialisierung von Forschung und Universitäten. Dekolonisierung oder eine dekoloniale Praxis bedeutet, sich mit kolonialen Kontinuitäten und deren Folgen dieser in unserer sozialen Welt auseinanderzusetzen. Ein dekolonialer Ansatz bietet einen Denk- und Handlungsrahmen, der darauf abzielt, diese vorherrschenden Strukturen aufzubrechen, und naturalisierte Hierarchien und Dichotomien zu hinterfragen. Dadurch wird Raum für neue Ansätze und andere Wissenssysteme geschaffen. 

Es gibt nicht den einen Ansatz zur „Dekolonisierung“, und es handelt sich auch nicht um eine Tätigkeit oder ein Projekt, das abgeschlossen werden kann. Vielmehr handelt es sich um „eine Art, in der Welt zu sein, zu denken, zu handeln und zu werden“ (Mignolo, 2014, eigene Übersetzung).

Eine Gruppe von Studierenden und Mitarbeitenden der BOKU setzt sich mit dekolonialen Theorien und dekolonialer Praxis auseinander, mit dem Ziel, Dekolonialität an der BOKU zu diskutieren und zu initiieren. Das erste Ergebnis ist ein Leitfaden und eine Ressourcensammlung zur Dekolonisierung an Universitäten und Hochschulen in Österreich. Der Leitfaden dient als Sammlung verschiedener Veränderungsmöglichkeiten und präsentiert eine Vielfalt von Ansätzen aus unterschiedlichen Kontexten.

Sie finden den Guide hier als Download. 

[im Moment nur in Deutscher Fassung, wir arbeiten an einer Übersetzung]

Mignolo, Walter D. (2014) “Further Thoughts on (De) Coloniality.” In PostcolonialityDecoloniality-Black Critique: Joints and Fissures, edited by Sabine Broeck and Carsten Junker, 10-51. Frankfurt: Campus Verlag.​

Guide: Dekolonialisierung an Universitäten und Hochschulen Denkanstöße zu Handlungsmöglichkeiten und Reflexionen Deutsche Fassung - October 2024