Projektkurzbeschreibung:

Bis ein Produkt seinen endgültigen Bestimmungsort erreicht hat, sind zahlreiche Akteure involviert: Dies umfasst Verlader, Speditionen, Terminal- und Infrastrukturbetreiber, Verkehrsunternehmen und die mit der Durchführung der Transporte beauftragten Personen, die miteinander in vielfältigen Austauschbeziehungen stehen. In all diesen Bereichen – das umfasst auch die akademische Begleitforschung – sind Frauen unterrepräsentiert. Zunächst widmete sich das Projekt EXCHANGES der Frage, in welchen Bereichen der logistischen Wertschöpfungskette Merkmale von Personen berücksichtigt werden bzw. werden könnten und in welchen Bereichen dieser Beziehungsketten Frauen überhaupt als Nutzerinnen betroffen sein können. Es wurde untersucht, welche Potenziale eine stärkere Einbindung von Frauen in diesen Bereichen aufweist und welche geeigneten Ansätze existieren, um diese Potenziale optimal auszunutzen. Dabei ging es sowohl um professionelle NutzerInnen auf der Seite der Dienstleistungsanbieter, als auch um die NutzerInnen von Gütermobilitäts- und Logistikdienstleistungen auf der Nachfrageseite – wie auch der NutzerInnen entlang der Supply-Chain. Nach der Identifikation der personenrelevanten Felder ging es darum zu untersuchen, welche Bereiche der Gütermobilität und Logistik – inhaltlich gesehen – Genderrelevanz aufweisen bzw. in welchem Ausmaß die Genderrelevanz wirksam ist. Insbesondere wurde untersucht, welche Rollen bzw. Positionen Frauen in der Branche einnehmen und inwiefern der Genderrelevanz in Forschung und Entwicklung Rechnung getragen wird.
In einem nächsten Schritt wurden branchenrelevante Unternehmen und Organisationen betrachtet, in denen Frauen bereits in Führungspositionen bzw. in forschungsrelevanten Schlüsselpositionen vertreten sind. Inhalt waren die von Frauen eingebrachten Kompetenzen zu Innovationen in Geschäftsmodellen, Forschung und Unternehmensführung geführt haben bzw. führen können. Es wurde beleuchtet, welche (strukturellen und organisationalen) Rahmenbedingungen die Einbindung der Frauen positiv beeinflusst haben. Aubauend auf die Untersuchungsergebnisse wurden Strategien und Leitlinien für eine stärkere Integration von Frauen und für die zukünftig stärkere Berücksichtigung von genderrelevanten Fragestellungen in der Gütermobilität entwickelt – wobei vor allem anwendungsorientierte FTI-Projekte im Mittelpunkt stehen. Bei diesem F&E-Dienstleistungsprojekt war eine enge Kooperation mit Forschungseinrichtungen der Unternehmen sowie Universitäten und Hochschulen notwendig, die durch innovative und interaktive Methoden in das Projekt eingebunden wurden. Zur Durchführung des Projekts haben sich zwei interdisziplinäre Partnerinnen zusammengeschlossen, die Universität für Bodenkultur, Wien mit zwei Instituten (Institut für Verkehrswesen und Institut für Produktionswirtschaft und Logistik) und B-NK GmbH, Büro für nachhaltige Kompetenz (Verkehrsplanung, Unternehmensberatung, Genderforschung). So konnent die Themen Gütermobilität, Logistik und Gender optimal von wissenschaftlicher sowie unternehmerischer Seite beleuchtet werden.
Der Bericht ist hier zu finden: mobilitaetderzukunft.at/de/publikationen/guetermobilitaet/projektberichte/exchanges-gueter-logistik-und-die-genderperspektive.php.