In der ersten Juliwoche fand an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) zum dritten Mal der von der Arbeitsgruppe „Cell Based Assays, Therapies and Products“ der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) organisierte Workshop Advanced Cell Culture Technologies statt. Nach den erfolgreichen Veranstaltungen in den Jahren 2018 und 2023 wurde das Format 2025 erstmals auf zwei Tage ausgeweitet (3.–4. Juli) und verzeichnete sowohl eine gestiegene Zahl an Teilnehmenden als auch ein erweitertes Programm.
Unter dem Leitthema „The Evolving Landscape of Cell Culture: Advancing Technologies and Future Prospects“ wurden zukunftsweisende Entwicklungen im Bereich der Zellkulturtechnologie diskutiert. Die drei Keynote-Speaker*innen eröffneten jeweils eine thematisch fokussierte Vortrags- und Diskussionsrunde:
• Prof. Dr. Michael Außerlechner (Medizinische Universität Innsbruck) präsentierte innovative Ansätze zur personalisierten Medizin mit seinem Beitrag „Vascularized, 3D-bioprinted tissue-on-chip models for precision medicine drug testing“ – ein reales Beispiel für den Einsatz biogedruckter Gewebe in der präklinischen Arzneimittelprüfung.
• Prof. Dr. Dominik Egger (Leibniz Universität Hannover) stellte mit „Hypoxia in physiologic 3D stem cell culture systems“ aktuelle Forschungsdaten zu sauerstoffregulierten Signalwegen in 3D-Stammzellmodellen vor – mit hoher Relevanz für regenerative Therapien.
• Dr. Heidrun Holland (Universität Leipzig) beleuchtete mit ihrem Vortrag „Genetic integrity in basic and applied cell-based products and therapies“ die essenzielle Bedeutung genetischer Stabilität in Zellkultur-basierten Produkten, wie sie etwa in der Herstellung von ATMPs (Advanced Therapy Medicinal Products) vorkommen.
Ein besonderes Highlight bildeten die „Company Sessions“, bei denen acht ausstellende Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen für die Zellkulturanalyse und -optimierung vorstellten – von neuen Matrixmaterialien über Zellanalysegeräte bis hin zu Softwarelösungen für automatisierte Kultivierung. Teilnehmende konnten sich an den Ausstellungsständen praxisnah informieren und konkrete Lösungen für ihre Forschungslabore diskutieren.
Im Rahmen der Poster Flash-Talks präsentierten 18 Nachwuchswissenschaftler*innen in kurzen Beiträgen ihre Forschungsergebnisse, die im anschließenden Poster Walk vertieft betrachtet und diskutiert wurden. Der diesjährige Posterpreis wurde an Marina Rodríguez Harzi für das Poster „Characterization of hydrogel-based and scaffold-free 3D in vitro constructs using genetically encoded biosensors for hypoxia and reactive oxygen species detection”. Herzlichen Glückwunsch zu dieser hervorragenden Leistung!
Trotz sommerlicher Rekordtemperaturen und eines intensiven Tagesprogramms nutzten viele Teilnehmer*innen die Gelegenheit zum kollegialen Austausch beim Networking wo in entspannter Atmosphäre neue Kontakte geknüpft und Fachgespräche rund um Zellkulturmodelle und translationale Anwendungen weitergeführt wurden.
Die Organisator*innen – unter der Leitung von Prof. Dr. Cornelia Kasper (BOKU) – freuten sich über das durchweg positive Feedback: „Es ist inspirierend zu sehen, wie groß das Interesse an innovativen Zellkulturtechnologien ist und wie engagiert die Community mitdiskutiert“, so Prof. Kasper und bedankt sich auch im Namen der Mitorganisatorinnen bei den Teilnehmer*innen, dem ÖGMBT Office Team und den ausstellenden Firmen.
Der Workshop 2025 hat erneut gezeigt, wie dynamisch sich das Feld der zellbasierten Technologien entwickelt – von 3D-Modellen über Bioprinting bis hin zur Genomstabilität in therapeutischen Anwendungen. Interessierte Forscher*innen sind herzlich eingeladen, sich der ÖGMBT Working Group „Cell based assays, therapies and products“ anzuschließen und die Zukunft dieser Schlüsseltechnologie aktiv mitzugestalten.
Weitere Informationen und Beitrittsmöglichkeiten finden Sie unter:
https://oegmbt.at/ueber-uns/working-groups/cbatp