Laufende Projekte:
Act Now. Allianz Aktive Mobilität (ActNow)
Neben der Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Aspekte einer nachhaltigen, aktiven Mobilität bilden vor allem gesundheitliche Effekte eines aktiv zurückgelegten Arbeitsweges für MitarbeiterInnen in Unternehmen den Kern von ActNow. Aufbauend auf dem Projekt GISMO sowie weiteren Forschungsergebnissen aus MdZ soll in ActNow das volle Potential aktiver Mobilität im Rahmen von Arbeitswegen bzw. den damit verbundenen Alltagsroutinewegen, insbesondere Kinderbegleitwegen aufgezeigt und im Testraum Salzburg und Oberösterreich sowie in einzelnen großen Unternehmen österreichweit realisiert werden. Die Anwendung evidenzbasierter Planungsmethoden bzw. Planungstools sind ein weiterer, integrativer Bestandteil des Projekts. Ein intersektoral zusammengesetztes Policy Board soll das Projekt ActNow begleiten.
AI-Based Optimisation of Incentive Schemes for Sustainable Mobility
Das Projekt AI-CENTIVE bringt den Stand der KI-Forschung voran, um ein komplexes Ökosystem von Mobilitätsdaten aufzubauen und zu verwalten, das intelligente Anwendungen im Kontext der IKT für die Zukunft ermöglicht. Die Kerninnovationen von AI-CENTIVE zielen darauf ab, das Mobilitätsverhalten zu unterstützen und Anreize für die Wahl nachhaltigerer Optionen zu schaffen, um so die Kohlenstoffemissionen aus der Nutzung von Privatfahrzeugen und benzin-/dieselbasierten Transportmitteln zu reduzieren. Verwertbare Datensätze zu Mobilitätsentscheidungen und -optionen sind derzeit über Datensilos in verschiedenen organisatorischen Netzwerken verstreut. Die gemeinsame Nutzung und Zusammenführung dieser Datensätze über ein gemeinsames Datenökosystem und ihre Verarbeitung durch intelligente Systeme - unter Wahrung der Datenhoheit, der Sicherheit und des Schutzes der Privatsphäre - unterstützt das Training von KI-Modellen, um zu erklären, wie und warum die Bürger bestimmte Mobilitätsentscheidungen treffen, und um ihre künftigen Entscheidungen auf der Grundlage mehrdimensionaler Kontextparameter wie Wetter, Ort und Dauer bevorstehender Veranstaltungen oder der Verfügbarkeit umweltfreundlicher Optionen vorherzusagen.
Maßgeschneiderte Anreize, die KI-Vorhersagen nutzen, sollen die Bürger dazu motivieren, diese neuen Optionen anzunehmen und verbleibende Hindernisse für ein nachhaltigeres Verhalten zu überwinden, wie etwa die Notwendigkeit, sich für einen neuen Dienst anzumelden, oder die empfundene Bequemlichkeit, so zu reisen, wie wir es immer getan haben". Um dies zu erreichen, benötigen wir KI-basierte Ansätze, um komplexes Mobilitätsverhalten vorherzusagen und Anreize auf mehrdimensionale Weise zu optimieren, die über die derzeit verfügbaren Lösungen hinausgehen. Das Alleinstellungsmerkmal des Projekts ergibt sich aus der gleichzeitigen Bewältigung einer Reihe von Herausforderungen: (i) die semantische Integration heterogener Daten aus verschiedenen Quellen in ein dynamisches Mobilitätsdaten-Ökosystem; (ii) das Verständnis des sich entwickelnden Daten-Ökosystems mittels eines gemeinsamen Mobilitäts-Wissensgraphen; (iii) graphenbasierte KI-Algorithmen, um aus dem Mobilitätsverhalten der Nutzer zu lernen und Vorhersagen über zukünftiges Verhalten zu treffen sowie geeignete Anreize vorzuschlagen, und (iv) die Modellierung verschiedener Mobilitätsentscheidungen der Nutzer auf der Grundlage verschiedener Anreizmodelle, um das nachhaltigste Mobilitätsverhalten zu fördern. Wir werden sicherstellen, dass unsere Vorhersagen erklärbar und verständlich sind, damit die Beteiligten fundierte Entscheidungen zur Förderung und Unterstützung nachhaltigerer Verhaltensweisen in der Zukunft treffen können.
Die Ergebnisse des Projekts werden die österreichischen Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzen und dazu anregen, nachhaltigere Mobilitätsentscheidungen zu treffen, das Bewusstsein zu schärfen und die öffentliche Meinung zu beeinflussen, um eine positivere Einstellung zu diesen Entscheidungen zu entwickeln. Der Einsatz von AI-CENTIVE Algorithmen als Teil (i) der bestehenden öffentlichen mobilen Anwendung "ummadum", um Anreize für nachhaltige Mobilitätsentscheidungen zu schaffen, sowie (ii) eines visuellen Analyse-Dashboards für die Entscheidungsfindung professioneller Stakeholder wird die Sichtbarkeit und Akzeptanz der Projektergebnisse in verschiedenen Zielgruppen erhöhen und den Weg für die Nutzung nach dem Projekt weisen.
Nachhaltiges Mobilitätsverhalten von der Nische zur Norm - Verkehrswesen (NTN-Verkehr)
Das Projekt NTN setzt sich mit der Frage auseinander, wie nachhaltiges Mobilitätsverhalten – zu Fuß gehen, Radfahren und die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel – in der Alltagspraxis als Norm etabliert werden kann. NTN fördert das Verständnis bestehender Mobilitätspraktiken, erforscht mögliche Transformationspfade von der Nische zur Norm und nutzt diese Erkenntnisse in einem Ko-Design-Prozess mit Politik, Verwaltung, Interessensgruppen und den Bürger*innen. Als Fallstudien werden dazu drei niederösterreichische Städte – Korneuburg, Stockerau und Fischamend – herangezogen. Zur Untersuchung wie nachhaltige Mobilitätsverhaltensweisen initiiert und gesteuert werden können, werden sowohl qualitative als auch quantitative Forschungsmethoden eingesetzt. In Übereinstimmung mit dem NÖ Mobilitätskonzept 2030 soll so eine nachhaltige Mobilität in den Städten gefördert und mittelfristig eine Verschiebung des Modal Splits vom motorisierten Individualverkehr hin zum Umweltverbund erreicht werden.
Als Reaktion auf die immer noch steigenden Treibhausgasemissionen des Straßenverkehrs in Österreich schlagen wir vor, die Methode der "Participatory Value Evaluation" (PVE) zur Bewertung von Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrssektor einzusetzen. Dieses neuartige Bewertungsverfahren ermöglicht die quantitative Berücksichtigung sozialer und staatlicher Aspekte in der wirtschaftspolitischen Analyse. Das Verfahren hat dadurch das Potenzial, die soziale Akzeptanz nachhaltiger Verkehrspolitik zu erhöhen.
Im Projekt TransFair-AT werden wir die Auswirkungen verschiedener Politikinstrumente zur Dekarbonisierung des Personenverkehrs und des Wohnungssektors auf unterschiedliche Haushaltstypen umfassend analysieren. Darüber hinaus werden wir Maßnahmen zur Kompensation besonders schutzbedürftiger Gruppen entwickeln, um eine inklusive und sozial gerechte Dekarbonisierung des Wohnungs- und Mobilitätssektors bis 2040 zu gewährleisten. Die übergreifenden Ziele von TransFair-AT sind
(1) die Bereitstellung umfassender und innovativer modellbasierter Analysen der ökonomischen Auswirkungen und sozialen Folgen einer vollständigen Dekarbonisierung der Sektoren Wohnen und Personenverkehr in Österreich bis 2040; und
(2) die Entwicklung von gezielten Kompensationsmechanismen, um die Belastungen dieser Klimapolitik für besonders verletzliche Gruppen abzumildern und gleichzeitig die Konsistenz dieser Kompensationsmechanismen mit einer vollständigen Dekarbonisierung sicherzustellen.
Anpassung des SP-V Leitfadens 2022 (SP-V Leitfaden)
Ziel des Projektes ist eine Überarbeitung des bestehenden österreichischen Leitfadens für die Strategische Prüfung im Verkehrsbereich (SP-V). Der SP-V Leitfaden dient Initiatoren von Verkehrsinvestitionen als Anleitung zur Durchführung und Erstellung der notwendigen Dokumente für eine SP-V. Der geltende Leitfaden von 2018 erfährt zwar auch international positive Resonanz, dennoch zeigt sich in der Praxis weiterer Bedarf zur integralen Betrachtung von Umweltzielen, insbesondere jener des stark mit der Verkehrsplanung in Zusammenhang stehenden Klimaschutzes.
Der Leitfaden bietet in seiner derzeitigen Form bereits zahlreiche Ansatzpunkte zur vorausschauenden Berücksichtigung und Vermeidung bzw. Minimierung von Umweltauswirkungen. Auf Grund der sehr knappen Darstellung einzelner Schritte, etwa die Berücksichtigung von Systemalternativen, bietet es sich an, einzelne
Kapitel in ihrer Aussage zu stärken, um eine transparente Betrachtung aller relevanten Perspektiven und eineausgewogene Bewertung der Planungsalternativen zu ermöglichen. Dadurch können Umweltziele, mögliche Veränderungen von Schutzgütern sowie Maßnahmen, um diesen Veränderungen entgegen zu wirken, unter Berücksichtigung aller relevanten Informationen und auf Basis einer breiten Diskussion derselben mit den Akteurinnen und Akteuren im Rahmen des Scopings in die Strategische Prüfung einbezogen werden.
Die Überarbeitung des Leitfadens zielt daher auch auf eine versttärkte Ausbalancierung verschiedener Blickwinkel und Interessen ab, insbesondere eine Stärkung der Rolle des BMK als neutrale und allparteiliche Aufsichtsbehörde und
eine Stärkung der Rolle der Beteiligten, insbesondere der Umweltstellen, bei ergebniskritischen Verfahrensschritten, v.a. im Scoping, bei der Auswahl der zu untersuchenden Alternativen, sowie der Auswahl der Kriterien zur Bewertung der Alternativen.
ZeroFlex - Flexible Mobilitätsstationen als Modul für die Verkehrswende (ZeroFlex)
Herzstück des Projekts ZeroFlex ist die Entwicklung, der Aufbau und ein breiter Demonstrations-betrieb von flexiblen und hoch-innovativen Mobility-Points (ZeroFlex-Station) als wichtige Basis für die Verbreitung von Zero Emission Technologien und der damit verbundenen Reduktion von Treibhausgasen. Zentrale Vorteile von ZeroFlex sind (1) die enorme Kosteneffizienz in Errichtung und Betrieb (gegenüber derzeit am Markt befindlichen Lösungen und Angeboten), (2) das flexible Leasing-Modell für öffentliche und private Anbieter / Infrastrukturbetreiber, (3) die (damit verbundene) flexible Nutzung einzelner Komponenten seitens der KundInnen und somit (4) die stark erleichterte Verbreitung in der Fläche, sowohl im ländlichen als auch im städtischen Umfeld. Grundlage für ZeroFlex ist eine effiziente und intelligente Einbindung in das österreichische Energiesystem bzw. eine gesamthafte Integration in öffentliche und private Infrastruktursysteme.
Das Projekt zielt auf die Entwicklung und den darauf folgenden breiten Einsatz von Hardwarelösungen (inkl. Softwarekomponenten zur Disposition, Verwaltung bzw. einer APP für die NutzerInnen) für flexible Mobilitätsstationen ab, um im Demonstrationsbetrieb die Praxistauglichkeit (organisatorisch, technisch, wirtschafltich etc.) zu testen bzw. von Anfang an in der Fläche (i.S. einer Skalierbarkeit) zu denken bzw. nach Projektende zu gehen.