Diese Seite bietet den Lehrenden an der BOKU Tools, mit denen sie systematisch aber unaufwendig selbst Feedback von Studierenden einheben können.

Feedback-Tools für Lehrende

Wann bzw. warum sollten Sie Feedback-Tools nützen?

Grundsätzliches

Feedback einholen und darauf reagieren

Welches ist das für Sie bzw. Ihre Zwecke geeignete Feedback-Tool?

Noch Fragen?

Wann bzw. warum sollten Sie Feedback-Tools nützen?

Ganz allgemein dient Feedback dazu, die eigene Lehre zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Nutzen Sie unsere Tools insbesondere zu folgenden Anlässen:

  • In der Standard-LV-Bewertung werden die Fragen, die für Sie wichtig sind, nicht behandelt.
  • Sie möchten Ihre Lehrveranstaltung wesentlich überarbeiten.
  • Sie haben Ihre LV (oder Teile davon) neu konzipiert bzw. wesentlich überarbeitet.
  • Es treten wiederholt Situationen auf, die den Lehr-/Lernprozess immer wieder aufhalten oder stören.
  • Sie möchten Vorwissen oder Leistungsvermögen der Studierenden besser einschätzen können.
  • Sie möchten den Lehr- und Lernerfolg nicht erst bei der abschließenden Prüfung feststellen.
  • Motivierung der Studierenden - ihre Interessen und Bedürfnisse ernst nehmen.

Im Unterschied zur obligatorisch durchgeführten Lehrveranstaltungsbewertung durch die Stabstelle für Qualitätsmanagement können Sie Inhalt und Methode des Feedbacks ganz nach Ihren Interessen und Bedürfnissen ausrichten! Verwenden Sie kein Tool, das Sie nicht anspricht.

Grundsätzliches

Schaffen Sie in der LV eine wertschätzende Atmosphäre, unterstützen Sie den Dialog der Studierenden untereinander wie auch mit Ihnen. Seien Sie bereit, Feedback anzunehmen.

  • Bedenken Sie, dass Rückmeldungen auf subjektiven Einschätzungen beruhen und sich innerhalb derselben Gruppe widersprechen können. Gründe für auseinandergehendes Feedback können zB auf unterschiedliche inhaltliche Erwartungen, unterschiedliches Vorwissen, unterschiedliche Interessen und methodische Präferenzen oder ungleiche Vorstellungen von „guter Lehre“ zurückzuführen sein.
  • Nehmen Sie Kritik nicht persönlich. Sehen Sie sie aber als wichtige Basis für die Weiterentwicklung und Verbesserung Ihrer Lehre.
  • Schreiben Sie für sich selbst (gegebenenfalls auch für Ihre Mitlehrenden, nach Diskussion des Feedbacks) eine Zusammenfassung mit folgenden Punkten: Was waren die häufigsten Kritikpunkte (positiver und negativer Art)? Zu welchen Punkten gehen die Meinungen auseinander? Was habe ich an Neuem/Unerwarteten gehört? Welche Anstöße geben mir die Antworten für meine künftige Lehre? Was davon werde ich den Studierenden zurückmelden?

Feedback einholen und darauf reagieren

  • Laden Sie die Studierenden ein, Feedback zu geben. Sie können dafür die hier vorgestellten Feedback-Tools nützen.
  • Nehmen Sie das Feedback zur Kenntnis. Kommentieren Sie es vorerst nicht und rechtfertigen Sie sich nicht.
  • Fragen Sie in der Gruppe nach, um widersprüchliches Feedback zu verstehen und konkrete Verbesserungsideen zu bekommen.
  • Bedanken Sie sich für das Feedback und signalisieren Sie, dass die Botschaft bei Ihnen angekommen ist.
  • Überlegen Sie sich, auf welche Kritik und Anregungen Sie reagieren möchten und ziehen Sie Ihre Schlüsse.
  • Ziehen Sie in Erwägung, die Feedback-Ergebnisse mit jemand Außenstehenden (zB aus dem Kollegium oder aus der Didaktik-Servicestelle) zu diskutieren oder bei grundsätzlichen Herausforderungen sich hospitieren zu lassen (siehe http://www.boku.ac.at/lehrentwicklung/e-learning-und-didaktik-neuer-lehr-und-lernformen/didaktik/hospitation/).
  • Setzen Sie Ihre wohlüberlegten Änderungen um und teilen Sie den Studierenden (im laufenden wie im nachfolgenden Semester) mit, welche Konsequenzen Sie aus dem Feedback gezogen haben.

Welches ist das für Sie bzw. Ihre Zwecke geeignete Feedback-Tool?

Bevor Sie ein Tool auswählen oder Feedback-Fragen an die Studierenden formulieren: Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Was will ich wissen?
    Formulieren Sie möglichst konkret Ihre Fragestellung. Folgende Punkte können dabei helfen:
     - Um welchen Aspekt der LV geht es?
     - Kann die Frage von den Feedback-Gebenden überhaupt beantwortet werden?
    Formulieren Sie die Frage offen - sie sollte nicht mit ja oder nein beantwortbar sein, sondern in welchem Ausmaß, in welcher Form,…
    Grundregeln zur Formulierung von Fragen sowie Fragebeispiele finden Sie hier.
  • Warum will ich das wissen (Ziel und Zweck des Feedbacks)?
  • Zu welchem Zeitpunkt im Lehr-/Lernprozess ist meine Frage am sinnvollsten zu beantworten?
  • Wie viel Zeit bin ich bereit, dafür zu investieren? (Aufwand für Vorbereitung, Umsetzung in der LV, Auswertung, Schlussfolgerungen)
  • Sollen anonyme Antworten möglich sein?

Die Antworten auf die Fragen bzw. die beiden nachfolgenden Raster erleichtern es Ihnen, ein passendes Feedback-Tool zu finden. Die Stabstelle QM kann Sie bei Auswahl eines geeigneten Instruments beraten und bei der Umsetzung unterstützen. Jedes Tool wird im Umfang von maximal einer A4-Seite vorgestellt. Klicken Sie einfach auf den Namen des Tools.


Differenzierung nach Gruppengröße und Zeitaufwand

 Kleine Gruppe

Mittelgroße Gruppe

Große Gruppe

Zeitaufwand gering

Zeitaufwand mittel


Differenzierung nach Einsatzzeitpunkt

Tools, die sich in erster Linie für bestimmte Zeitpunkte im Lehr-/Lernprozess eignen

Zu Semesterbeginn

Am Ende einer LV-Einheit

Zu Semesterende

Tools, die jederzeit eingesetzt werden können

Einige der vorgestellten Tools können in leicht abgewandelter Form auch mit BOKU vote oder mobilem Einsatz von BOKU learn umgesetzt werden. Bei Verwendung von BOKU learn sollten Sie

  • die Befragung anonym stellen
  • den Studierenden Zeit geben, die Fragen während der LV zu beantworten
  • die Ergebnisse den TeilnehmerInnen sichtbar machen.

Siehe auch:

Noch Fragen?

Tipps zur Formulierung von Feedbackfragen, finden Sie hier.
Hier sind häufige Feedback-Stolperfallen zusammengefasst dargestellt.

Eine Printversion dieser Site finden Sie hier.

Sie haben Ideen zur Erweiterung der von uns beschriebenen Tools? Sie wollen uns Anregungen geben, wie wir etwas verbessern können? Sprechen Sie uns an - wir freuen uns über Ihr Feedback.
Auch für Fragen bzw. eine persönliche Beratung steht Ihnen die Stabstelle Qualitätsmanagement gerne zur Verfügung.

Ing.Mag. Elfriede Wagner
Stabstelle Qualitätsmanagement
Tel.: 01/47654-10452
E-Mail: elfriede.wagner(at)boku.ac.at

Literatur und Quellen:


Wolfgang Beywl, Hanne Bestvater, Verena Friedrich (2011): Selbstevaluation in der Lehre. Ein Wegweiser für sichtbares Lernen und besseres Lehren. Münster u. a.


Erwachsenenbildung.at: Artikelserie Methoden in der Erwachsenenbildung:
Online unter: erwachsenenbildung.at/themen/lernwerkstatt/methoden_der_erwachsenenbildung.php


Ramona Schulz, Frauke Kämmerer (2016): Qualitative Evaluationsformate im Hochschulkontext: Ist das sinnvoll oder kann das weg? In: Gutes Lernen und gute Lehre. Welchen Beitrag leistet die Qualitätssicherung? Wien.
Online unter: https://www.aq.ac.at/de/veranstaltungen/dokumente-jahrestagung_2015/Web_AQ-Tagungsband2015.pdf


Universität Duisburg-Essen: Feedback-Methodenbar.
Online unter: https://www.uni-due.de/imperia/md/content/zfh/feedbackmethodenbar_2012.pdf


Universität Gießen: Ideenpool Innovative Lehre:
Online unter: http://ilias.uni-giessen.de/innovative-lehre


Universität Oldenburg (2014): Alternative Formen der Lehrveranstaltungsevaluation.
Online unter: www.uni-oldenburg.de/fileadmin/user_upload/lehre/Evaluation/Konzepte/Alternative_LV-Evaluationen_gesamt.pdf

Wirtschaftsuniversität Wien: Feedback von Studierenden einholen
Online unter: https://learn.wu.ac.at/tlac/feedback_stud