Weiße, rote und perlende Weine standen wieder im Mittelpunkt des begehrten studentischen Wettbewerbs rund um die Prämierung der offiziellen BOKU Weine 2020. Anfang Oktober wurden sie am Universitäts- und Forschungszentrum Tulln verkostet und verkündet.

Seit Jahren ein gut eingespieltes Team: die BOKU-Wein-Jury vor ihrer Wirkungsstätte, dem Universitäts- und Forschungszentrum Tulln (c) BOKU Medienstelle/Christoph Gruber

Wein und seine Erzeugung sind in Österreich traditionell ein Kulturgut mit hoher Wertschätzung und auch ein Wirtschaftszweig mit erheblicher Wertschöpfung. „An der BOKU besteht auch in den Forschungsfeldern des Weinbaus ein reger Austausch und enge Zusammenarbeit mit der weinwirtschaftlichen Praxis, gerade mit Blick auf die Herausforderungen für die Zukunft. Entsprechend großen Wert legen wir auch auf die Entwicklung im Bereich der forschungsgeleiteten Lehre“, betonte Rektor Hubert Hasenauer.

Neben dem etablierten Bachelorstudium der Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt auf Weinbau und Önologie gibt es seit 2015 auch die Möglichkeit, das internationale Masterprogramm Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft – kurz „Master WÖW“ – an der BOKU zu studieren. „Mit diesem berufsorientierten Masterstudiengang haben wir eine Spitzenausbildung für das 21. Jahrhundert eingerichtet und bereiten hier zukünftige Führungskräfte für Karrieren in Weinwirtschaft und Wissenschaft vor“, so Institutsleiterin Astrid Forneck. Der Master-WÖW-Lehrgang wird gemeinsam mit der Hochschule Geisenheim University als Joint-Degree-Programm angeboten, zwei Universitäten, die sich mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten perfekt ergänzen.

Traubensaft-Sommeliers

 Seit nunmehr 11 Jahren schreibt die Universität für Bodenkultur Wien diesen Wettbewerb für den besten Wein aus, der aus einem familiären Weinbaubetrieb inskribierter Studierender stammt. Eine ideale Gelegenheit, sich als Nachwuchswinzer*in erste Sporen zu verdienen.

Apropos Nachwuchs: Schon im Vorfeld wurde der BOKU-Weintraubensaft des Jahres gekürt, juriert durch Schüler*innen der Tullner Volksschule II. „Man sollte die Produkte ja bei der Zielgruppe testen“, betonte Juryleiter Klaus Dürrschmid vom Institut für Lebensmittelwissenschaften an der BOKU. „Sowohl die Süße als auch das Beerenaroma des Traubensaftes kommen der Geschmackspräferenz von Kindern sehr entgegen.“ Unter seiner professionellen Anleitung prüften die Viertklässler*innen die Saftproben auf Aussehen, Geruch, Mundgefühl und Geschmack. Im Anschluss durften sie dann noch gemeinsam mit den BOKU-Weinbau-Studierenden zur Lese in den BOKU-eigenen Versuchsweingarten des Instituts am UFT. Wer da nicht Lust auf ein zukünftiges Studium an der BOKU bekommt ...

Die Stunde der (Wein)Wahrheit

Im Mittelpunkt der abendlichen Verkostung standen dann die Weine. Auch in diesem Jahr hatte die hochkarätig besetzte Jury unter der Leitung von BOKU-Alumnus und VINARIA-Redakteur Rüdiger Pröll die Qual der Wahl. Liebevoll vorbereitet und kredenzt von Master-WÖW-Studierenden standen gleich 14 Weißweine, 8 Rotweine und 4 Schaumweine zur Degustation. „Sowohl die Weine als auch die Jury haben sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt“ freut sich der Verkostungsleiter. „Die Jury ist mittlerweile ein gut eingespieltes Kernteam, zu dem jährlich neue Gastkoster*innen hinzukommen. Die Weine werden insofern besser, weil die BOKU in der Reputation in der Winzerschaft sehr gut ist. Das zieht auch gute Winzer an und damit steigen auch die Weinqualitäten.“

Die Prämierungsfeier wurde Corona-bedingt im kleineren Kreis abgehalten. BOKU-Rektor Hasenauer freute sich u.a. die Tullner Stadträtin Susanne Stöhr-Eißert, Unirat Stefan Jauk und die neue Vizerektorin Nora Sikora-Wentenschuh als Jurymitglied begrüßen zu dürfen.

Im Rahmen der BOKU-Weinprämierung wurde auch der "Josef Pleil Forschungspreis der Österreichischen Hagelversicherung" übergeben. Die Laudatio hielt Namensgeber und Ehrenringträger des Österreichischen Weinbauverbandes Josef Pleil persönlich. Der Forschungspreis ging an die BOKU- und Master-WÖW-Absolventin Lea-Maria Linhart für ihre Forschung an neuen Rebsorten, die auch im Kontext der Klimaerwärmung gut gedeihen sollen.

Um 19 Uhr war es dann so weit: Auf der Bühne der UFT-Aula verkündeten BOKU-Rektor Hubert Hasenauer und die Wettbewerbsinitiatoren Univ.Prof. Astrid Forneck und ÖH-Vorsitzender Johannes Schützenhofer die Gewinner*innen – nicht, wie in den vergangenen Jahren durch das Öffnen der obligatorischen Kuverts, sondern per Telefonanruf.

Und die Gewinner*innen der BOKU-Prämierung 2020 sind

Manuel Groiss, Weingut und Brunnengassenheuriger Herzog, Bad Vöslau (NÖ) Traubensaft rot

Konstantin Gänz, Wein- und Sektgut Dr Hubert Gänz, Guldental (Rheinland-Pfalz),
Cuvée Riesling und Sauvignon Blanc - ! Znäg White 2019

Judith E. Haider, Weingut Emmerich und Christian Haider, Neusiedl am See (Burgenland), Welschriesling 2019

Anna Kutz, Bioweingut Klaus und Susanne Rummel, Landau in der Pfalz (Rheinland-Pfalz), Ricardo 

Manuel Groiss, Weingut und Brunnengassenheuriger Herzog, Bad Vöslau (NÖ),
Zweigelt - Selektion vom Steinhäufl 2018

„Das Besondere an der Saft- und Weinprämierung, einem Kooperationsprojekt von BOKU und ÖH-BOKU, ist, dass Studierende das, was sie an der Universität lernen, auch gleich in der Praxis umsetzen, unter Beweis stellen – und sich so für das spätere Berufsleben vorbereiten können“, betonte Johannes Schützenhofer, Vorsitzender ÖH BOKU.

Mit dem begehrten BOKU Wein Siegel versehen gehen Saft und prämierte Weine im ÖH-BOKU Shop in den Verkauf.