04.12.2019 - Hackathon-Hauptpreis geht an interdisziplinär aufgestelltes Team, darunter drei Forstwirtschaft-Studenten der BOKU
Die Sieger überzeugten mit neuem Laservermessungs-Konzept zur Nachverfolgung von Holz.
Von 27. bis 29. November fand das erste Evergreen Innovation Camp im Format eines Hackathons an der Universität für Bodenkultur Wien statt. 70 Studierende von 18 Universitäten und Fachhochschulen aus drei Ländern nahmen daran teil. In zwölf Teams arbeiteten sie an der Challenge, innovative und ökonomisch umsetzbare Lösungen zur Nachverfolgung von Holz - von der Ernte im Wald bis zur Ankunft im Sägewerk - zu finden.
"Neu bei diesem Hackathon war die Zusammensetzung der Teams: Studierende der Forstwirtschaft, Informatik, Chemie, Logistik und Mathematik waren vertreten. Die Durchmischung der Fachrichtungen eröffnete daher neue Herangehensweisen und Lösungsansätze", betonte Georg Erlacher, Stiftungsvorstand der Evergreen Privatstiftung.
Vernetzung in der Forstwirtschaft
Rektor Hubert Hasenauer war schon in der Planungsphase des Hackathons Feuer und Flamme für das Thema. „Die BOKU wurde 1872 aus Sorge um die Nachhaltigkeit gegründet. Damals hat man sich bewusst für ein besonderes Ausbildungskonzept - die Verknüpfung von technischen mit Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Naturwissenschaften – entschieden. Wenn wir heute sehen, welche Aufgaben auf uns zukommen, sind es genau diese interdisziplinären Ausbildungskonzepte, die zu Innovation und zu neuem Wissen führen“, so Hasenauer.
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung, die vergangenen Freitag im Festsaal der BOKU stattfand, präsentierten die zwölf Teams ihre erarbeiteten Projekte in Final Pitches (Kurzvorträgen) und stellten sich den Fragen der Expertenjury. Anwesende Gäste waren u.a. Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Maria Patek, BOKU-Rektor Hubert Hasenauer sowie Vertreter führender Unternehmen und Verbände.
Konzept blickt in die Zukunft
Der Hauptpreis von 10.000 Euro ging an das Team „TreeID“, bestehend aus einem Informatik-Studenten der Uni Salzburg, drei Studierenden der Forstwirtschaft an der BOKU und einem BWL-Studenten der WU Wien. Diese Fünf entwickelten ein Konzept, das auf den Abgleich von Laservermessungsdaten aus dem Wald und im Werk basiert. Vor der Ernte werden die stehenden Bäume mittels Laserabtastung vermessen. Stammkontur und die Astverteilung sind so eindeutig, dass eine Wiedererkennung in der Lieferkette möglich sein soll.
Gelingt es, diesen neuen Lösungsansatz auch umzusetzen, würde das einen bedeutenden strukturellen Wandel bewirken: Der Verbraucher erfährt, woher sein Holzprodukt stammt und ob der Baum aus einem Wald kommt, der wieder aufgeforstet wird. Und auch der Schwarzschlag kann dadurch wesentlich reduziert werden.