06.06.2024 - BOKU: Einladung zur Pressekonferenz "Rasanter Anstieg der Zersiedelung in Österreich von 1975 bis 2020" am 13. Juni
In Österreich sind seit Jahren Bestrebungen wie die Reduzierung oder gar die Einstellung der „Zersiedlung“ (BMK 2023) und die „Unterbindung von Zersiedlung“ (ÖROK 2023) verstärkt Gegenstand politischer Verhandlungen. Aktuell ist der Beschluss einer rechtlich bindenden österreichischen Bodenstrategie, die in einem Entwurf vorliegt, gescheitert, da keine Einigung über die geplante Festlegung einer Obergrenze für den Flächenverbrauch von 2,5 Hektar pro Tag erzielt werden konnte.
Neben dem Flächenverbrauch und der Versiegelung ist auch die räumliche Anordnung von Siedlungen entscheidend - ob Gebäude kompakt oder zerstreut stehen. Zersiedelung verursacht einen besonders hohen Flächenverbrauch pro Person und ist äußerst ressourcenintensiv. Die Ausbreitung von Gebäuden bei geringer Dichte verstärkt die Autoabhängigkeit, erhöht den Bedarf an Straßen und Parkplätzen sowie das Verkehrsaufkommen. Der steigende Flächenverbrauch für Verkehr und Mobilität trägt negativ zu den Treibhausgasemissionen bei und erhöht die Kosten für Infrastruktur. Der Ausbau klimafreundlicher Heizsysteme, wie Fernwärmenetze, wird erschwert. Zudem führt Zersiedelung zu Verlusten fruchtbarer Böden und hat negativen Auswirkungen auf die Biodiversität. Darüber hinaus erschwert die soziale Integration.
Das Institut für Soziale Ökologie der BOKU University hat in Zusammenarbeit mit Kolleg*innen des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung in Dresden die kürzlich verfügbaren Daten des Global Human Settlement Layer (Joint Research Centre) genutzt, um erstmals den Grad der Zersiedelung in Österreich von 1975 bis 2020 in Fünfjahresschritten – mit einer eine Rasterzellenauflösung von 100 x 100 Metern - zu ermitteln. Die brisanten Ergebnisse erfahren Sie auf der
Pressekonferenz
Rasanter Anstieg der Zersiedelung in Österreich von 1975 bis 2020
Eine räumlich präzise Analyse der Entwicklung in allen Bundesländern.
Zeit: Donnerstag, 13. Juni 2024, 09.00 Uhr
Ort: Institut für Soziale Ökologie, Bibliothek (5. Stock, Trakt II)
BOKU- Standort Schottenfeldgasse 29, 1070 Wien
Podium
Helmut Haberl
Institut für Soziale Ökologie, BOKU
Einführende Worte
Anna-Katharina Brenner
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung, Dresden (Deutschland), aktuell Gastwissenschaftlerin am Institut für Soziale Ökologie, BOKU
Studienpräsentation & dynamische Detailkarten aller österreichischen Bundesländer
Katharina Rogenhofer
KONTEXT Institut für Klimafragen
Bedeutung der Zersiedelung für den Klimaschutz
Gernot Stöglehner
Institut für Raumplanung, Umweltplanung und Bodenordnung, BOKU
Maßnahmen zur Eindämmung von Bodenversiegelung und Zersiedelung
Im Anschluss stehen die Referent*innen für Fragen zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und Berichterstattung. Anmeldung erbeten.