Technologie-kritische Elemente (TCEs; z.B. Indium, Antimon, Neodym) stammen aus Straßenverkehr und Industrie oder aus der Nutzung neuer Technologien (z.B. Elektromobilität, Nanopartikel und Kontrastmittel in der medizinischen Diagnostik). Aufgrund ihres immer häufigeren Einsatzes gelangen TCEs bei Herstellung, Gebrauch und Entsorgung zunehmend in die Umwelt. Die möglichen Konsequenzen für die menschliche Gesundheit sind jedoch bislang weitgehend unbekannt. In Bezug auf Konzentrationen in der Umwelt, den Umweltkreisläufen und den potenziellen Gesundheitsgefahren fehlt bisher die wissenschaftliche Evidenz.
Die Grundlage für die Abschätzung des Gesundheitsrisikos durch TCEs bildet im Projekt eine systematische Literaturstudie, die anthropogene Quellen, Transfermechanismen und Umweltverhalten, menschliche und ökologische Gesundheit und Minderungsmaßnahmen umfasst und auch die Wissenslücken und Forschungsbedarf identifiziert.
Zusätzlich werden die urbanen Sphären Wiens systematisch beprobt und chemisch-analytisch bewertet, um Aussagen über die Belastungen treffen zu können. Dazu wird ein mobiles Depositionslabor entwickelt, um das Verhalten von TCEs im urbanen Raum und das Potenzial von Grünen Infrastrukturen (z.B. Fassadenbegrünungen) zur Bindung von TCEs zu untersuchen.
Darauf aufbauend wird ein sozioökologisches Modell erstellt, das die biophysikalischen Bestände und Flüsse von TCEs und ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zusammen mit der Entwicklung von prospektiven Szenarien und Überwachungsanforderungen für ganz Wien darstellt. Über die gewonnenen Daten werden Zukunftsszenarien möglicher Schadstoffbelastungen modelliert und nachhaltige Maßnahmen für urbane Ballungszentren erarbeitet.
TecEUS ist ein dreijähriges transdisziplinäres Projekt von österreichischen Universitäten (MUL, BOKU und MedUni Wien) in enger Zusammenarbeit mit Protagonist*innen der Bevölkerung (Citizen Science), gefördert vom FWF (P33099-N).
Detaillierte Infos sind zu finden unter: www.teceus.at