BOKU-Forscher einstimmig zum Vorsitzenden des Intergovernmental Hydrological Programme der UNESCO gewählt.

Helmut Habersack, Leiter des Instituts für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung an der Universität für Bodenkultur Wien, wurde beim Intergovernmental Council der UNESCO einstimmig zum Vorsitzenden des Intergovernmental Hydrological Programme (IHP), des zwischenstaatlichen hydrologischen Programms, gewählt. Dem Gremium gehören 195 Mitgliedsstaaten an. Der international renommierte BOKU-Forscher wird diese Funktion bis 2025 innehaben. der international renommierte BOKU-Forscher wird diese Funktion bis 2025 innehaben. Zahlreiche Ratsmitglieder quer durch alle Regionalgruppen gratulierten Habersack und lobten seine Expertise.

Impulse für die globale Wasserforschung und nachhaltige Bewirtschaftung

Das IHP widmet sich seit seiner Gründung 1975 als einziges zwischenstaatliches Kooperationsprogramm der Wasserforschung und -bewirtschaftung der Vereinten Nationen sowie dem damit verbundenen Aufbau von Kapazitäten. Habersack hat den UNESCO-Lehrstuhl für integrative Fließgewässerforschung und -management an der Universität für Bodenkultur Wien inne und leitet das BOKU-Wasserbaulabor. Die von Habersack initiierte World‘s Large Rivers Initiative ist fester Bestandteil des IHP. Ein Ziel dabei ist die Erarbeitung von Statusberichten von bis zu 300 großen Flüssen, damit die Entwicklung und der Zustand im Lichte Klimawandel und Landnutzungsänderung bekannt sind und sich darauf aufbauend dann ein nachhaltiges Fließgewässermanagement entwickelt. Bislang wurde die Donau, der Niger in Afrika und der Mekong in Asien bearbeitet. Die von Habersack organisierte Wasserkonferenzen im August 2023 brachten über 1300 internationale Wasser-Wissenschafter*innen nach Wien.

In seiner neuen Funktion beabsichtigt Habersack, sich aktiv für die Steigerung der Sichtbarkeit des UNESCO IHP in der Öffentlichkeit einzusetzen. Dabei strebt er eine enge Zusammenarbeit mit renommierten Organisationen wie dem IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) an, um die Auswirkungen von Klima- und Landnutzungsänderungen auf den Wasserkreislauf zu erforschen und gemeinsam Management- sowie Anpassungsstrategien zu entwickeln. Besonderes Augenmerk legt Helmut Habersack auf die Intensivierung der Interaktion zwischen den verschiedenen Akteuren im Bereich der Wasserwissenschaft, darunter Wasserzentren, Wasserlehrstühle und nationale Komitees. Als herausragender Forscher wird er maßgeblich zur Umsetzung der neunten Phase des IHP-Strategieplans beitragen, der die wissenschaftliche Grundlage für eine wassergesicherte Welt in einer sich verändernden Umwelt legt.

Stärkung des UNO-Wasserstandorts in Wien

Neben seiner Forschungstätigkeit setzt sich Helmut Habersack als engagierter Lehrender dafür ein, die "nachhaltige Wasserbildung in der vierten industriellen Revolution" voranzutreiben, spielt doch die BOKU eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung der neuen Generation von Wissenschaftler*innen, Manager*innen und Ingenieur*innen im Bereich der Wasserbewirtschaftung. Die mögliche Einrichtung eines UNESCO Wasserzentrums "Integrierte Fließgewässerforschung und -management" könnte einen bedeutenden Beitrag zur Verstärkung des UNO-Standorts in Wien leisten. Habersack, der auch als Österreicher des Jahres 2023 in der Kategorie Forschung ausgezeichnet wurde, sieht darin eine Chance, die Expertise und Innovation im Bereich der Wasserforschung auf internationaler Ebene zu fördern.

Kontakt
Univ.Prof. DI Dr. Dr.h.c. Helmut Habersack
Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung
Email: helmut.habersack(at)boku.ac.at
Telefon: +43 1 47654-81901, 81911