(c) Pixabay

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Die Konferenz der European Citizen Science Association (ECSA) wird vom 3. bis 6. April 2024 erstmals in Wien stattfinden, ausgerichtet von der Universität für Bodenkultur Wien und dem Naturhistorischen Museum Wien. Zum ersten Mal wird die ECSA-Konferenz mit der Österreichischen Citizen Science-Konferenz zusammengelegt und bietet daher sowohl englischsprachige als auch deutschsprachige Sessions und Workshops an. Das Thema der ECSA 2024 lautet "Change“ (Wandel). Die Einreichung von Beiträgen ist noch bis zum 30. September 2023 möglich.

Über Citizen Science

Wissenschaft hat eine wichtige Funktion für unsere Gesellschaft. Sie erklärt Phänomene, entwickelt Lösungen und hilft, Entscheidungen auf der Basis von Fakten zu treffen. Daher darf sie nicht abseits der Bürger*innen stattfinden, sondern muss diese miteinbeziehen. In Citizen Science-Projekten forschen Bürger*innen ohne fachliche Ausbildung an wissenschaftlichen Projekten, oft unterstützt und angeleitet von Expert*innen. Beide Seiten ziehen daraus einen Vorteil: Die Bürger*innen lernen wissenschaftliche Methoden kennen und können ihre Faszination für die Forschung entdecken. Wissenschaftler*innen wiederum setzen sich mit den Vorstellungen und Interessen von fachfremden Menschen auseinander und können diese in ihre eigene Arbeit einfließen lassen.

Die Citizen Scientists formulieren dabei Forschungsfragen, melden Beobachtungen, führen Messungen durch, werten Daten aus und/oder verfassen Publikationen. „Citizen Science wird immer mehr zu einem akzeptierten und anerkannten Forschungsansatz, in der Wissenschaft ebenso wie in der Gesellschaft und in der Politik“, betont NHM Wien-Generaldirektorin und Herausgeberin des Sammelbandes „The Science of Citizen Science“ Dr. Katrin Vohland.
„Wir als Universität für Bodenkultur Wien sehen es als unsere Verantwortung, Forschungsergebnisse mit der Gesellschaft zu teilen und die Menschen in unsere wissenschaftliche Arbeit einzubinden“, unterstreicht BOKU-Rektorin Eva Schulev-Steindl den hohen Stellenwert von Citizen Science.

Über die ECSA Konferenz

ECSA-Konferenzen bieten Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Aufbau von Partnerschaften. Sie richten sich an ein vielfältiges und breites Publikum mit dem Ziel, neue Verbindungen und eine gegenseitige Inspiration in verschiedenen Bereichen von Citizen Science zu fördern. An den Konferenzen nimmt ein breites Spektrum an Personen teil, darunter Citizen Science-Praktiker*innen, Forscher*innen, Aktivist*innen, politische Entscheidungsträger*innen, Vertreter*innen von Vereinen, Künstler*innen und viele mehr. Expert*innen und Referent*innen aus verschiedenen Fachbereichen werden in Vorträgen, interaktiven Workshops, Posterpräsentationen und Diskussionsrunden innovative Themen behandeln und Einblicke in ihre Fachgebiete geben.

Das Konferenzmotto

Wir leben in einer Zeit des raschen Wandels auf mehreren Ebenen: Kommunikation, Beziehungen zwischen Menschen und Ländern sowie Umweltveränderungen wie Klimawandel oder Pandemien. Wandel kann je nach Standpunkt unterschiedlich wahrgenommen werden. Viele Veränderungen, mit denen unsere Gesellschaft heute konfrontiert ist, haben das Potenzial, weitreichende und möglicherweise unumkehrbare Folgen zu haben.

Unter dem Motto "Change" (Wandel) wird die Konferenz das Potenzial von Citizen Science aufzeigen, Veränderungen in Forschung und Gesellschaft zu ermöglichen, zu initiieren, zu beobachten, zu dokumentieren und zu reflektieren.

Citizen Science in Österreich

Österreich verfügt über eine sehr aktive Citizen-Science-Gemeinschaft mit mehr als 70 Projekten auf der österreichischen Citizen-Science-Plattform Österreich forscht, mehreren Citizen-Science-Kontaktstellen im ganzen Land und der jährlichen Österreichischen Citizen Science Konferenz, die seit 2015 stattfindet. Das Citizen Science Network Austria hat derzeit 46 institutionelle Mitglieder aus Universitäten, Museen, NGOs, Vereinen, Unternehmen und Stiftungen. Ein sehr aktiver Citizen Science Blog und der Podcast "Wissen macht Leute" informieren alle an Citizen Science interessierten Menschen sowie die mehr als 175.000 Citizen Scientists, die an den Projekten auf Österreich forscht teilnehmen.

Citizen Science am NHM Wien

Eines der institutionellen Mitglieder von Österreich forscht ist das Naturhistorische Museum Wien.

Es ist eine der größten außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Österreich. Das Konzept der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an der Wissenschaft geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Seither bereichern Citizen Scientists die wissenschaftliche Forschung. Gerade am NHM Wien gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einen bedeutenden Beitrag zu vielen Forschungs- und Sammlungsaktivitäten beizusteuern, was schon viele Interessierte getan haben. Im NHM Wien gibt es drei Möglichkeiten mitzumachen: Mitmachen in der Forschung, Mitmachen im Museum sowie die  „Berufspraktischen Tage“. Ob beim Sammeln von Schnecken, beim Beobachten von Falken oder beim Bearbeiten der Sammlungsbestände des Museums – jede/jeder Interessierte hat die Möglichkeit, die Arbeit von Wissenschafter*innen zu unterstützen und so neues Wissen zu schaffen. Derzeit gibt es am NHM Wien mehr als 30 Citizen Science-Aktivitäten, an denen sich rund 300 Bürgerinnen und Bürger mit unterschiedlichem Hintergrund und unterschiedlichem Fachwissen beteiligen. Das Museum teilt sein Wissen mit der Öffentlichkeit durch offene und partizipative Formate am Deck 50, einschließlich Citizen-Science-Aktivitäten. https://www.nhm-wien.ac.at/forschung/mitmachen

Citizen Science an der Universität für Bodenkultur Wien

Citizen Science hat eine lange Tradition an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und beheimatet nicht nur selbst seit vielen Jahren Citizen Science-Projekte, sie ist auch die koordinierende Stelle im Citizen Science Network Austria, welches die Plattform Österreich forscht koordiniert. Neben einzelnen Projekten aus den unterschiedlichsten Disziplinen gibt es an der BOKU darüber hinaus Forschungsrichtungen, in denen Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern seit jeher Teil des Forschungskonzeptes ist. Die BOKU betrachtet es als ihre Pflicht und als Selbstverständlichkeit, die Gesellschaft, deren Leistungen universitäre Forschung ermöglichen, an ihrer Arbeit teilhaben zu lassen sowie die Fragen der Gesellschaft in Forschung und Lehre aufzugreifen. Gelebte Nachhaltigkeit und die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung sind für die  Universität für Bodenkultur Wien ein großes Anliegen und viele Themen, die an der BOKU bearbeitet werden, sind für die Gesellschaft von großer Bedeutung. Für die BOKU-Wissenschafter*innen ist es daher besonders wichtig, ihre Forschungsergebnisse weitestmöglich in transdisziplinärer Forschung mit den Betroffenen zu erarbeiten, jedenfalls aber der Gesellschaft zugänglich zu machen – sei es über frei zugängliche Fachpublikationen, Berichte in Zeitschriften oder über öffentliche Vorträge und Diskussionen sowie den Kontakt zu Medien als Vermittler von wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Netzwerkveranstaltungen und Programm-Highlights der ECSA 2024

03.04.2024: Eröffnungstag mit Vorträgen, Workshops, Posterpräsentationen an der Universität für Bodenkultur Wien und anschließendem Konferenzdinner im Buschenschank Fuhrgassl-Huber.

04.04.2024: Vorträge, Workshops und Posterpräsentationen an der Universität für Bodenkultur Wien sowie einer Abendveranstaltung im Naturhistorischen Museum Wien mit DJ-Line und Modenschau.

05.04.2024: Vorträge und Workshops an der Universität für Bodenkultur Wien.

06.04.2024: Citizen Science Festivaltag im Naturhistorischen Museum Wien mit Museums- und Stadtführungen, Projektpräsentationen, interaktiven Marktständen und vielem mehr. Am Festivaltag ist das Naturhistorische Museum zu einem reduzierten Eintrittspreis für die Öffentlichkeit zugänglich.

 

Das Wichtigste in Kürze:

Konferenzdatum: 3. bis 6. April 2024

Konferenzorte: Universität für Bodenkultur Wien und Naturhistorisches Museum Wien

Konferenzmotto: Wandel (Change)

Konferenzsprache: Deutsch und Englisch

Konferenzwebsite: https://2024.ecsa.ngo/de/

Kontakt: ecsa2024@ecsa.ngo

Die Einreichung von Beiträgen kann bis zum 30. September 2023 erfolgen.

Die Registrierung zur Konferenz ist ab 1. Dezember 2023 auf der Konferenzwebsite möglich.

Weiterführende Links:

Universität für Bodenkultur
https://boku.ac.at/

Österreich Forscht
www.citizen-science.at

The Science of Citizen Science, 2021

https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-030-58278-4

Pressunterlagen zum Download finden Sie unter:

www.nhm-wien.ac.at/presse/pressemitteilungen2023/ecsa2024

Rückfragehinweis:

Mag. Irina Kubadinow
Leitung Presse & Öffentlichkeitsarbeit, Pressesprecherin
Tel.: + 43 (1) 521 77 - 410
irina.kubadinow(at)nhm-wien.ac.at

Mag. Dr. Daniel Dörler
Universität für Bodenkultur Wien
Citizen Science-Koordination
Tel.: + 43 (1) 47654 – 83320
daniel.doerler@boku.ac.at