An der Universität für Bodenkultur Wien findet vom 8. bis 10. November eine interdisziplinäre Tagung des Netzwerks Biodiversität Österreich statt, um gemeinsam mit Kooperationspartnern und Expert*innen einen Weg aus der Biodiversitätskrise zu finden.

Laut einem Bericht der Vereinten Nationen sterben weltweit täglich bis zu 130 Tier- und Pflanzenarten aus. Unser Anspruch nach immer mehr Nutzflächen für Wohnraum, Mobilität, Landwirtschaft und Energiegewinnung ist dafür verantwortlich. Dafür zerstören oder verändern wir natürliche Lebensräume und belasten Ökosysteme durch Schadstoffe aus Industrie, Verkehr und Landwirtschaft - und überbeanspruchen die natürlichen Ressourcen. Unser Leben hängt jedoch stark vom Zusammenspiel der Arten ab. Stirbt eine Art aus, kann das ungeahnte Folgen für andere Arten und uns Menschen haben. Wer bestäubt beispielsweise unsere Pflanzen, wenn die Bienen aussterben? Biodiversität ist also nicht nur schön anzusehen, wir brauchen Biodiversität wegen ihrer Ökosystemdienstleistungen. Bestäuber sind nicht einfach zu ersetzen, Biodiversität trägt z. B. im Boden und in den Gewässern auch zur Klärung des Wassers in einem Maß bei, dass Kläranlagen nicht alleine leisten können. Artenreiche Ökosysteme sind generell stabiler als artenarme und können Störungen besser ausgleichen.

Angesichts dieser kritischen Situation wurden international, in der EU und auch in Österreich schon vor Jahrzehnten rechtliche Vorgaben entwickelt, um den Verlust an biologischer Vielfalt zu bremsen. Keines der globalen Biodiversitätsziele wurde jedoch erreicht.

 3 Tage, 9 Sessions, 2 Abendveranstaltungen

Anlässlich dieser besorgniserregenden Entwicklungen laden das Netzwerk Biodiversität Österreich, das Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement der BOKU Wien, die Zoologisch-Botanische Gesellschaft Österreich, ABOL - Austrian Barcode of Life und NOBIS - Network of Biological Systematics Austria zu einer 3-tägigen, interdisziplinären Tagung an die Universität für Bodenkultur Wien. Im Fokus der Diskussionen werden die Herausforderungen in der Biodiversitätskrise stehen, die sich auf unterschiedlichen Ebenen zeigen: einer Trendumkehr in Wirtschaft und Gesellschaft hin zu Biodiversitäts- und Klimaschutz, die dafür erforderliche Kommunikation und die Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie.

Gemeinsam auf dem Weg aus der Biodiversitätskrise

Die Tage der Biodiversität sollen die Biodiversitäts-Community aus Wissenschaft und Praxis, Stakeholder sowie Medien an einem Ort zusammenbringen, besonders der studentische Nachwuchs ist eingeladen, sich einzubringen. Hochkarätige Wissenschaftler*innen wie Franz Essl (u. a Mitglied im Leitungsteam des Österreichischen Biodiversitätsrates, Wissenschaftler des Jahres 2022) und Alice Vadrot (u. a. Mitglied im Leitungsteam des Österreichischen Biodiversitätsrates, Junge Akademie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) werden am 8. und 9. November Keynotes halten. Ebenfalls am 9. November stellt der Österreichische Biodiversitätsrat im Rahmen eines Hintergrundgesprächs neuerlich seine Einschätzung der Biodiversitätspolitik in Österreich in Form des Biodiversitäts-Barometers 2023 vor. Und am 10. November wird Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zu einer Podiumsdiskussion erwartet. Presseeinladungen zum Hintergrundgespräch und zur Podiumsdiskussion folgen.

Mehr Infos zum Programm finden Sie auf https://biodiversitaetstage.boku.ac.at

Anmeldung für Pressevertreter*innen – präsent oder online – unter public.relations(at)boku.ac.at erbeten. Die gesamte Veranstaltung wird via YouTube und ZOOM gestreamt.