Das Forschungsprogramm StartClim befasst sich mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen und liefert seit Jahren Beiträge zur Anpassung in Österreich. Die neun Projekte aus StartClim 2020/21 beschäftigten sich mit den Themen klimafittes Bauen, klimafreundliches Verhalten, nachhaltige Kreislaufwirtschaft, Bewirtschaftung im alpinen Raum, Landnutzung, Gesundheits- und Klimapolitik sowie Klimawandel in der Kunst.

StartClim wurde im Jahr 2003 auf Initiative des damaligen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit dem Ziel gegründet, die Folgen des Klimawandels zu untersuchen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Das Programm wird wissenschaftlich vom Institut für Meteorologie und Klimatologie der Universität für Bodenkultur Wien geleitet und vom Umweltbundesamt administrativ betreut. Die aktuellen Endberichte 2020/21 liegen jetzt vor.

Klimafitte Gebäude

Der moderne Mensch verbringt den größten Teil seines Lebens in Gebäuden oder in künstlichen Landschaften wie Freizeitparks oder Parkanlagen. Wie diese Räume gestaltet und betrieben werden, wirkt sich etwa durch Energieverbrauch und Emissionen auf Gesundheit und Wohlbefinden aus – und auf unsere zukünftigen Lebensbedingungen. Im StartClim-Projekt „Norm2050“ wurde für die Stadt Wien untersucht, wie Gesetze, Normen und Beschaffungsrichtlinien angepasst werden müssen, um emissionsreduziertes, klimaresilientes Bauen und Wohnen zu fördern. Das Fazit: In vielen Fällen braucht es aktuellere Datengrundlagen für die Berechnung von Gebäudequalitäten. So wird der Heizwärme- und Kühlbedarf von Gebäuden nach ÖNORM B 8110-5 auf Basis von Temperaturmessungen aus den Jahren 1978 bis 2007 berechnet, die nicht mehr zeitgemäß sind. Um Gebäude verstärkt klimafit zu gestalten, werden zudem Maßnahmen empfohlen, die Rückbau und Verwertung z.B. durch die Einführung eines materiellen Gebäudepasses erleichtern und Hitzeinseln in der Stadt vorbeugen.

Positive Klimabilder

Wie kann man Menschen dazu motivieren, sich klimafreundlich zu verhalten? Welche positiven Vorstellungen und Bilder einer klimagerechten Zukunft braucht es dafür? Das StartClim-Projekt „Tapetenwechsel“ erzählt in Form einer wissenschaftlich fundierten, grafischen Geschichte, wohin die Reise gehen kann und welche Chancen eine klimaneutrale Zukunft eröffnet. Grundlage dafür sind Bilder und Geschichten, die aus Interviews mit Klimapionier*innen und Wissenschaftler*innen abgeleitet und um Aussagen aus der Fachliteratur ergänzt wurden. Das Ergebnis ist eine „Zukunftstapete“, die Stoff für Diskussionen liefern und die Vorteile des Wandels zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft durch mehr Lebensqualität, verbesserte Gesundheit oder verstärkter sozialer Zusammenhalt zeigen soll.

Sie steht lizenz- und kostenfrei als creative common unter www.zukunftstapete.at zur Verfügung.

Zukunftstapete: Überblick mit Einzelszenen

Die in den Jahren 2020/21 durchgeführten StartClim-Projekte wurden vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Klima- und Energiefonds und dem Land Oberösterreich finanziert.

Weitere Informationen sowie sämtliche Endberichte aus StartClim2020/21 auf
www.startclim.at

Anpassungsstrategie: https://www.bmnt.gv.at/umwelt/klimaschutz/klimapolitik_national/anpassungsstrategie/strategie-kontext.html

Ansprechpartner*innen:
Assoc. Prof. Dr. Herbert Formayer
Universität für Bodenkultur Wien
Institut für Meteorologie und Klimatologie
E-Mail: herbert.formayer(at)boku.ac.at
Tel.:01/47654-81415;

Mag.a Sabine Enzinger
Pressestelle Umweltbundesamt
E-Mail: sabine.enzinger(at)umweltbundesamt.at
Tel.:01/31304-5488

Mag.a Katja Hoyer
Klima- und Energiefonds
E-Mail: katja.hoyer(at)klimafonds.gv.at
Tel.: +43 1 5850390-23