Der BOKU-Nachhaltigkeitstag im großen TÜWI-Hörsaal: (v.l.) Laura Hundscheid (Institut für Entwicklungsforschung, Doctoral School), Rektor Hubert Hasenauer, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, ÖH BOKU-Vorsitzende Stefanie Nikl, Iris Oberklammer (Institut für Waldbau), Koime-Simon Kouacou (Zentrum für Globalen Wandel & Nachhaltigkeit, Beetle ForTech-Mitgründer). (c) BOKU Medienstelle/Christoph Gruber

Alexander Van der Bellen ist ein Bundespräsident, den Themen wie Umwelt- und Klimaschutz schon seine ganze politische Karriere lang begleiten. Dass der ehemalige Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre die Universität für Bodenkultur Wien ausgerechnet zum Nachhaltigkeitstag besuchte, war daher kein terminlicher Zufall, sondern eine Herzensangelegenheit.

„Die BOKU nimmt in der österreichischen Universitätenlandschaft eine ganz besondere Rolle ein. Ihre Kernkompetenzen sind in den vergangenen 50 Jahren zu brisanten Anliegen für eine nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft geworden“, so Van der Bellen, „Die wissenschaftliche Evidenz zur Dringlichkeit der Klimakrise wurde von Politik und Wirtschaft jedoch lange Zeit verschlafen. Jetzt kann man es aber nicht mehr übersehen.“ Vier Tage vor der UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow gab sich der Bundespräsident nachdenklich: „Die COP26 wird zeigen, wer die Botschaft begriffen hat und wer nicht. Insgesamt bin ich aber zuversichtlich, dass wir die Klimakrise meistern werden“.

Besonderes Interesse zeigte Van der Bellen an der modernen, internationalen Ausrichtung der Universität und am neu gegründeten BOKU Activities Supporting Entrepreneurship (BOKU:BASE). „Das Thema Nachhaltigkeit stellt sich uns an der BOKU nicht als Problem, sondern als Lösung“, so Rektor Hubert Hasenauer bei der Begrüßung. „Unter dem Dach der BOKU:BASE fördern wir das unternehmerische Denken und Handeln unserer Wissenschaftler*innen - von der Grundlagenforschung über Innovation Labs bis hin zur Firmengründung.“

Im großen Hörsaal des TÜWI nahm der Bundespräsident anschließend beherzt an einer Diskussion mit Studierenden teil. Wofür lohnt es sich heute zu kämpfen? Wie können wir Bürger dafür gewinnen, dass sie von der Klimakrise nicht gelähmt sind, sondern aktiv werden? Diese und anderen Fragen bewegten Bachelor- und Masterstudierende der BOKU ebenso wie Doktorand*innen und Postdocs. „Es wird Innovation und Verhaltensänderung brauchen. Ein nicht unkompliziertes Geflecht aus checks and balances“, so Van der Bellen. Auf die Frage, was er als ehemaliger Universitätsprofessor den Studierenden mitgeben wolle, antwortete der Bundespräsident: 1. Studieren ist ein Privileg. 2. Die BOKU ist modern und international vernetzt – nützten Sie das! Und 3. Es wird auch auf Sie, die Studierenden der BOKU, ankommen, ob der Umbau in Richtung einer nachhaltigen Gesellschaft gelingt. Das Rüstzeug dazu bekommen Sie hier mit.

Der Nachhaltigkeitstag wird vom Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit der BOKU seit 2015 ausgerichtet und bietet jährlich eine Bühne für Menschen und Initiativen, die sich für mehr Nachhaltigkeit engagieren.