Rektor Hubert Hasenauer freut sich, namens der Universität für Bodenkultur Josef Eitzinger nun auch offiziell als neuen Professor für Agrarmeteorologie zu begrüßen. Die BOKU lädt herzlich ein zu der Antrittsvorlesung von Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Josef Eitzinger, Institut für Meteorologie und Klimatologie.

Für den interdisziplinär und international arbeitenden Wissenschaftler Josef Eitzinger zeichnet sich die Agrarmeteorologie durch die enge Verknüpfung von Forschungsergebnissen und deren unmittelbarer Anwendbarkeit in der Praxis aus. Dies sei auch unabdingbar, wie Eitzinger betont: „80 Prozent der weltweiten Nahrungsmittelproduktion findet unter freiem Himmel statt und ist daher vom Wetter und von den klimatischen Bedingungen abhängig.“ Umso wichtiger sei es, die agrarmeteorologischen Forschungsergebnisse in brauchbarer Form für die Landwirtschaft umzusetzen.

Der BOKU ist der gebürtige Oberösterreicher bereits seit langer Zeit verbunden. Nach der Matura an der HBLA St. Florian und dem Präsenzdienst begann Eitzinger 1982 hier mit dem Studium der Agrarwissenschaften, in dessen Rahmen er sich auf Pflanzenbau und Bodenbearbeitung spezialisierte. Sowohl in seiner Diplomarbeit als auch in seiner Dissertation forschte Eitzinger zu bodenphysikalischen Eigenschaften und deren Auswirkungen auf den Nutzpflanzenertrag.

Dass er in der Forschung bleiben würde, stand für ihn damals noch nicht fest, parallel zu seinem Doktoratsstudium absolvierte Eitzinger eine pädagogische Ausbildung am damaligen Bundesseminar für das land- und forstwirtschaftliche Bildungswesen in Wien. Doch auch bei wissenschaftlichen Karrieren kommt gerne der Zufall ins Spiel. „Gerade als ich vor meiner Berufswahl stand, wurde eine Projektstelle für Agrarmeteorologie an der BOKU ausgeschrieben“, erinnert er sich. Seither ist Eitzinger, den ein Forschungsaufenthalt als Erwin-Schrödinger-Stipendiat unter anderem an die Colorado State University führte, am Institut für Meteorologie und Klimatologie der BOKU tätig. 2003 folgte die Habilitation zum Thema „Modellierung des Systems Boden-Pflanze-Atmosphäre für agrarmeteorologische Fragestellungen, ausgewählte Problematiken und Anwendungsbeispiele“.

Durch den Klimawandel hat die Agrarmeteorologie als integrative, interdisziplinäre Wissenschaft weiter an Bedeutung gewonnen. Nicht zuletzt haben die technischen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte wie die Digitalisierung sowie das Management und der Transfer von Daten immer komplexere Simulationsmodelle ermöglicht, um z.B. langfristige Szenarien über mögliche Entwicklungen oder Auswirkungen des Klimawandels erstellen zu können. „Durch genauere Vorhersagen auch für das kurz- bis mittelfristige Wettergeschehen kann im Pflanzenbau auf Witterungseinflüsse, wie Hitze oder Trockenheit, besser reagiert werden“, erläutert Eitzinger. Denn, so der Professor für Agrarmeteorologie: „Das komplexeste System ist immer noch die Natur selbst“.

Antrittsvorlesung von

Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Josef Eitzinger

Institut für Meteorologie und Klimatologie zum Thema 
„Agrarmeteorologie in Forschung und Praxis“

am Mittwoch, 28. April 2021, um 17:00 Uhr

Den Live-Stream finden Sie unter https://youtu.be/HpCOCX11XAo oder auf unserer Homepage www.boku.ac.at

Moderation der Veranstaltung:
Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Günter Langergraber, Leiter des Departments für Wasser-Atmosphäre-Umwelt