Am 18. Mai rufen weltweit Pflanzenwissenschaftler*innen wieder dazu auf, sich die Faszination der Pflanzenwelt und deren vielfältige Nutzung für Menschen und Tiere, aber auch für die Umwelt bewusst zu machen.

Prof. Margit Laimer vom Institut für Molekulare Biotechnologie gewährt anlässlich des diesjährigen „Fascination of Plants Day“ virtuelle Einblicke in das Saranhaus der BOKU. (c) BOKU Öffentlichkeitsarbeit

Waren Sie schon einmal in einem Saranhaus? Wahrscheinlich nicht – und das hat einen guten Grund. Denn diese phytosanitäre Einrichtung ist dafür gedacht, Pflanzen vor Erregern und deren Überträgern zu schützen. Umso spannender ist daher der virtuelle Einblick, den Prof. Margit Laimer vom Institut für Molekulare Biotechnologie anlässlich des diesjährigen „Fascination of Plants Day“ in das Saranhaus der BOKU im 21. Bezirk in Wien gewährt. „Das Saran-Gewebe ist ein spezielles feinmaschiges Netz, das virusfreie Pflanzen davor schützt, durch Insekten oder Pollen wieder infiziert zu werden“, erläutert die Österreich-Koordinatorin des sechsten internationalen „Fascination of Plants Day“ am 18. Mai.

Auch in der Plant Biotechnology Unit am BOKU-Standort Muthgasse arbeiten Margit Laimer und ihre Mitarbeiterinnen größtenteils mit Pflanzen unter sterilen Bedingungen. So brachte das Team dort im vergangenen Jahr die 32.000 Jahre alte Silene zum Blühen – derzeit laufen Forschungsprojekte zu Kornelkirschen, Kaffee und Heidelbeeren. In den letzten drei Jahren hat Laimers Unit die genetische Vielfalt rund 450 Kornelkirschen-Pflanzen im Pielachtal ausgewertet und deren gesundheitsrelevante Inhaltsstoffe analysiert, mit dem Ziel, Pflanzen zu züchten, die ihren Besitzer*innen einen verlässlichen Ertrag sichern. Ein besonderes Highlight sind die Gewebekulturen einer 1000-jährigen Kornelkirsche. Diese Wissensfülle wird auch für die Lehre und die Ausbildung der Student*innen genutzt.

Pflanzenwissenschaftler*innen rufen jährlich zum weltweiten „Fascination of Plants Day“ auf, um den Menschen die Faszination der Pflanzenwelt zu vermitteln und deren zentrale Bedeutung für praktisch alle Lebensbereiche aufzuzeigen: für Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft, die nachhaltige Produktion von Nahrungsmitteln, als Rohstoff für Produkte wie Papier, Bauholz, Chemikalien und Arzneimittel, sowie für die Bereitstellung von Energie. Gleichzeitig sind Pflanzen von zentraler Bedeutung für den Klima- und Naturschutz.

„Es ist uns ein Anliegen, aufzuzeigen, wie wichtig Pflanzen für uns alle sind – in der Forschung, für das Klima und im täglichen Leben“, fasst Margit Laimer die Intention des Pflanzen-Aktionstages zusammen, der unter der Schirmherrschaft der European Plant Science Organisation (EPSO) steht.

Die Veranstaltungen zeigen Wissenswertes und Bedeutendes aus der Pflanzenforschung ebenso, wie Möglichkeiten zur vielfältigen Nutzung der Pflanzen als Lebens- oder Heilmittel bis hin zu ästhetischen Ansprüchen in Kunstwerken. Wir hoffen, den Besucher*innen zu vermitteln welch faszinierende Anziehungskraft Pflanzen auf den Menschen ausüben. Wenn Sie an den verschiedenen Standorten die Exponate selbst genauer betrachten und erleben, können Sie an dieser Faszination teilhaben.

Das Programm des diesjährigen Aktionstages ist wieder vielfältig – wenngleich pandemiebedingt angepasst in einem kleineren Rahmen und teils auch online. So wird in der Woche vom 18. Mai untern anderem zu einer Weinbergwanderung mit Fachgesprächen im Hinblick auf qualitätsorientierte Weintraubenproduktion eingeladen, man kann sich Tipps holen, wie man seinen Garten klimafit gestalten und auf der Terrasse oder dem Balkon gärtnern kann oder wie biologischer Pflanzenschutz funktioniert.

Programm „Fascination of Plants Day 2021“:

https://boku.ac.at/universitaetsleitung/rektorat/stabsstellen/oeffentlichkeitsarbeit/themen/fascination-of-plants-day-2021

Kontakt:
Ao. Univ. Prof. Dr. Margit Laimer
Universität für Bodenkultur Wien
Institut für Molekulare Biotechnologie
margit.laimer(at)boku.ac.at
+43 1 47654-79010