Josef Pleil-Forschungspreis 2021 der Österreichischen Hagelversicherung geht an BOKU-Masterstudent und Jungwinzer Daniel Vogelwaid

Preisverleihung des Josef Pleil-Forschungspreises 2021: (v.l.) Rektor Hubert Hasenauer, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung und BOKU-Uniratsvorsitzender Kurt Weinberger, Preisträger Daniel Vogelwaid, Ehrenringträger des Österreichischen Weinbauverbandes Josef Pleil und Uni.Prof. Astrid Forneck (c) BOKU Medienstelle/Stefan Pramhaas

Der Wein- und Obstbau ist mit seiner „Werkstatt“ unter freiem Himmel vom Wetter abhängig. In Zeiten des Klimawandels haben praxisbezogene Forschungsprojekte zu den sich verändernden Umweltbedingungen ganz besondere Relevanz. Extreme Wetterereignisse wie Hagelschlag machen binnen Minuten nicht nur die saisonale Ernte zunichte, Folgeschäden wirken sich auch auf die Ernten der kommenden Jahre aus. Daniel Vogelwaid bearbeitet im Rahmen seiner Masterthese das Thema „Vineyard management strategies to optimise risk management after severe hail incidence“, in welcher die Relevanz weinbaulicher Maßnahmen für das Risikomanagement nach Hagelschäden im österreichischen Weinbau untersucht wird. Mit den vergebenen Fördermitteln des Josef Pleil-Forschungspreises der Österreichischen Hagelversicherung in Höhe von 3.000 Euro können Personal-, Sach- und Reisekosten, die mit dem Projekt im unmittelbaren Zusammenhang stehen, abgedeckt werden.

Für weite Regionen Österreichs, die im geographischen Hagel-Epizentrum gelegen sind, ist dieses Projekt von großer Aktualität und Relevanz. „Als Naturkatastrophenversicherer ist es uns ein großes Anliegen, junge Wissenschaftler*innen und ihre Forschungen zu fördern und sie in ihren Tätigkeiten zu unterstützen. Die prämierte Arbeit bildet eine wichtige Basis zur Bewältigung der Herausforderungen im heimischen Weinbau und liefert uns, als dem agrarischen Spezialversicherer Europas, aufschlussreiche Erkenntnisse für die tägliche Arbeit“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung und BOKU-Uniratsvorsitzende Kurt Weinberger.

Rufen wir uns die Hagelereignisse im vergangenen August - mit Hagelkörnern bis zu 5 cm Durchmesser – in Erinnerung, die teilweise zu vollständigen Entlaubung und Traubenverlaust der Reben geführt haben: „Wetterereignisse wie diese haben auch eine zusätzliche Beeinträchtigung der Rebphysiologie der betroffenen Pflanzen zur Folge“, so Astrid Forneck, Leiterin des Instituts für Obst- und Weinbau an der Universität für Bodenkultur Wien. „Wissenschaftliche Studien, die diese Effekte nach einem Hagelereignis im Freiland untersuchen, sind bislang kaum vorhanden.“ Ziel der prämierten Studie von Daniel Vogelwaid ist die Untersuchung der Effekte weinbaulicher Strategien auf Vitalität und Ertrag der hagelgeschädigten Reben.

Beim Studium Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft an der BOKU wird besonderen Wert Verknüpfung von Grundlagenforschung mit angewandter Forschung gelegt. „Daniel Vogelwald verfügt über umfangfreiches theoretisches Wissen, wissenschaftliche Neugier, eine sehr fundierte Ausbildung in der Weinbaupraxis und über vielfältige Erfahrungen, die er in die angewandte Forschung einbringt“, so Forneck in ihrer Laudatio. Vogelwald betreibt als Co-Eigentümer auch erfolgreich ein junges Weingut und hat dort selbst den Hagelschaden 2020 miterlebt. Die nach dem Ereignis aufgetretenen Fragen nach möglichen Maßnahmen zur Verbesserung der Vitalität und des Ernteertrags für 2021 sind jetzt Grundlage seines Masterthesis-Projekts.

Rückfragen:
Dr. Ulrike Anhalt-Brüderl
Institut für Wein- und Obstbau
Universität für Bodenkultur Wien
Email: ulrike.anhalt(at)boku.ac.at
Telefon: +43 1 47654-95815